Sauvignon blanc auf dem Vormarsch

Die Anbaufläche wächst kontiniuierlich und der überdurchschnittlich hohe Verkaufspreis freut die Winzer.

Im vergangenen Jahr erreichte die Rebfläche des Sauvignon blanc in Deutschland 650 Hektar. Das ist knapp ein Prozent der Rebfläche für weiße Sorten in Deutschland bzw. 0,6 Prozent der Gesamtrebfläche. Neben den weißen Burgundersorten ist der Sauvignon blanc mit einer Zunahme von 69 Hektar  gegenüber 2010 (+ 11,8 %) die derzeit am schnellsten wachsende Rebsorte in Deutschland. Sie liegt in der Statistik der in Deutschland angebauten Rebsorten auf Platz 20 (2011) bzw. Platz 12 bei den weißen Rebsorten. Die größten Anbauflächen befanden sich 2011 in der Pfalz (277 Hektar), Rheinhessen (169 Hektar), Baden (101 Hektar) und Württemberg (46 Hektar). Kleinere Flächen gibt es in Franken (15 Hektar), an der Nahe (14 Hektar), an der Mosel (11 Hektar), im Rheingau (9 Hektar), Saale/Unstrut (2 Hektar), am Mittelrhein (2 Hektar) und an der Hessischen Bergstrasse (1 Hektar). Nur in Sachsen und an der Ahr gibt es keinen Sauvignon blanc. Der nördlichste deutsche Weinberg mit Sauvignon Blanc befindet sich in Brandenburg in der Lage Werderaner Wachtelberg in Werder. Die südlichsten deutschen Sauvignon blancs wachsen an den Ufern des Bodensees.
 
Diese rasante Entwicklung spiegelt sich auch in den Anmeldungen für die Sauvignon blanc Trophy wider, die zum 7. Mal ausgetragen wird. Insgesamt beteiligen sich 152 Erzeuger aus Baden, von der Bergstraße, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau und Rheinhessen, Saale-Unstrut und Württemberg mit 185 Weinen an dem Wettbewerb. Das sind ca. 30 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.  Da knapp die Hälfte aller deutschen Sauvignon-Erzeuger an dem Wettbewerb teilnimmt, kann dieser für eine statistische Auswertung als durchaus repräsentativ gelten.
 
Bei den angemeldeten Weinen gibt es denn auch einige bemerkenswerte Trends zu beobachten. Nur noch knapp acht Prozent der der eingereichten Weine werden auf dem Etikett mit einer Qualitätsstufe wie Kabinett oder Spätlese bezeichnet.  Nur ein Viertel der Weine tragen eine Lagenbezeichnung. Die wachsende Freude der Winzer an dieser Sorte ist im Übrigen leicht erklärbar, wenn man einen Blick auf die Endverbraucherpreise wirft. Sie bekommen für eine 0,75 l Flasche Qualitätswein vom Sauvignon blanc einen deutlich höheren Preis als für einen vergleichbaren Riesling. Der Durchschnittspreis der am Wettbewerb beteiligten Weine liegt bei 8,83 Euro. Am höchsten liegen die  Durchschnittspreise in Württemberg (11,34 Euro) und Baden (10,20 Euro), am niedrigsten in Rheinhessen (7,24 Euro).  In Franken erlösen die Winzer im Schnitt 8,40 Euro und in der Pfalz 7,95 Euro pro Flasche. Der Durchschnitts-EVP für deutschen Wein ab Hof und Fachhandel
liegt laut DWI bei 5,70 Euro.

Die Verkostungen zur Sauvignon blanc Trophy beginnen am 20. April in Hamburg.

drinktank.blogg.de

Mario Scheuermann
Autor
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