Eine international operierende Organisation, die gefälschte Supertuscans vertrieben hat, wurde in der Toskana ausgehoben.
Kurz vor der Distribution auf diversen Europäischen und internationalen Märkten konnten rund 4.200 gefälschte Flaschen des Weines »DOC Bolgheri Sassicaia« in der Toskana sichergestellt werden. Neben zwei Festnahmen wurden elf weitere Personen wegen Markenfälschung angeklagt. Die italienische Polizei vermutet bei einem regulären Verkauf der Flaschen einen Schaden von knapp zwei Millionen Euro.
Ähnlich international wie der anvisierte Markt der Fälscher war auch die Zusammensetzung des Produkts: Laut den Ermittlern wurde die Fälschung in Flaschen abgefüllt, die in der Türkei produziert wurden. Der eigentliche Wein stammt hingegen aus Sizilien, während die Etiketten und Verschlüsse in Bulgarien produziert wurden.
Den Ermittlern zufolge war die Organisation auf großen und langfristigen Gewinn auf dem internationalen Weinmarkt ausgelegt. Der Preis einer Flasche bewegt sich im Bereich von 300 bis 500 Euro, die Falstaff-Bewertungen der jeweiligen Jahrgänge sind eindrucksvoll: Siehe Falstaff-Datenbank.
Die exportfertigen Flaschen wurden kurz vor der internationalen Distribution in Italien abgefangen. Mehrere internationale Kunden aus Russland, Südkorea und China hatten bereits Flaschen in großen Mengen bei der Organisation vorbestellt. Ein weiterer Teil war für den heimischen Markt bestimmt. Zu erkennen waren die Fälschungen unter anderem an den auffälligen Hologrammen und Emblemen auf den Etiketten.
Die Tenuta San Guido im bekannten Weinbauort Bolgheri der Toskana ist international bekannt für ihre »Super Tuscan«-Weine. Der Sassicaia ist das Aushängeschild des Weingutes.
