Der Tourismus stöhnt und ächzt weltweit unter den Folgen der Corona-Pandemie. Erst langsam zeigen sich erste Hoffnungsschimmer, dass es langsam wieder eine Rückkehr zur Normalität geben könnte. Schwer getroffen war und ist auch die Kreuzfahrtbranche. Zum Corona-Virus, der immer wieder für einen Abbruch von Schiffsreisen sorgte, kommen Debatten über die Klimaverträglichkeit der Schiffe. Und doch hat Royal Caribbean ausgerechnet jetzt das größte Kreuzfahrtschiff der Welt in Betrieb genommen. Dessen Name »Wonder of the Seas» scheint nicht nur für die entsprechenden Marketing-Kampagnen zu passen, in denen von einem Weltwunder die Rede sein darf: Es ist ein Wunder, dass sich die US-Reederei diese Superlative überhaupt zutraut.

Hergestellt wurde das Riesending in Marseille von der Werft Chantiers de l’Atlantique in dreijähriger Arbeit. Das offizielle Debüt wird Wonder of the Seas am 4. März in Fort Lauderdale, Florida, haben. Von dort wird eine siebentägige Kreuzfahrt in der Karibik durchgeführt, bevor das Schiff den Atlantik überquert, um im Mittelmeer unter anderem Barcelona und Rom anzusteuern. Jason Liberty, CEO der Royal-Caribbean-Gruppe wird mit den Worten zitiert, dieses Schiff werde die Kreuzfahrtindustrie mit neuen Features und Innovationen bereichern. Das Riesenschiff ist das fünfte in der Oasis-Klasse dieser Reederei, es ist eine Spur größer als die vier anderen Modelle.

Eine Besonderheit ist unter anderem die Zweiteilung des Rumpfs an einer Stelle, wodurch eine Art Parklandschaft entstanden ist. Klotzen statt kleckern ist hier Programm: In knapp 2900 Kabinen sollen fast 7000 Passagiere Platz finden; dazu kommen 2200 Crewmitglieder. Als Zielgruppe sollen unter anderem auch Familien mit Kindern angesprochen werden; für sie gibt es auch Familien-Suiten. Die Preise beginnen bei 730 US-Dollar für eine siebentägige Karibik-Kreuzfahrt.