Tim Raue hat das neue Kollektiv mit gegründet.

Tim Raue hat das neue Kollektiv mit gegründet.
© Nils Hasenau

Restaurants und Hotels formieren Berlin Food Kollektiv

Der neue Zusammenschluss mit Tim Raue als Zugpferd will auf die gesellschaftliche Bedeutung der Gastronomie aufmerksam machen. Eine erste Aktion ist #facesbehindplates.

Erste Lockerungen in Gastronomie und Hotellerie stehen bevor, doch auch wenn die Orte gesellschaftlichen Zusammenkommens wieder öffnen dürfen und werden – wie früher wird es nicht mehr sein. Nicht nur, was die Bandbreite an Betrieben angeht, auch zwischen den Gastronomen und Hoteliers hat sich einiges geändert. Durch die Krise ist man zusammengerückt, die Antwort auf die Herausforderungen der letzten Wochen lautet: Kooperation. Und die wird durch das in der Hauptstadt neu gegründete »Berlin Food Kollektiv« deutlich.

Um Aufmerksamkeit auf den Wert der Gastronomie – als Arbeitgeber mit mittelständischen Unternehmergeist sowie als Kulturtreiber – zu richten, vereinen sich im Geiste der Kooperation die renommierten Berliner Hotels »Michelberger«, »Oderberger«, »Orania«, die Sternerestaurants »Nobelhart & Schmutzig«, »Horváth«, »Restaurant Tim Raue«, genauso wie aufsteigende Protagonisten einer vorwärtsgewandten Berliner Speisekultur wie »CODA«, »Lode & Stijn«, »Brlo Brwhouse«, »Tulus Lotrek« und »Otto«.

Generell will das Kollektiv erreichen, dass das bisher gültige Konkurrenzdenken durch eine enge Zusammenarbeit abgelöst wird. Auf dieses Ziel will man mit unterschiedlichen Aktionen aufmerksam machen. Die erste digitale Aktion startet ab sofort. Unter dem Hashtag #facesbehindplates schafft das Kollektiv Aufmerksamkeit für die Vielzahl von Akteuren, die in bzw. von der Gastronomie beschäftigt und so auch durch die Corona-Krise betroffen sind. Das Kollektiv lädt deutschlandweit Gastronomen ein, auf ihren Instagram-Kanälen Portraits all der Menschen zu zeigen, die an einem jeweiligen Gericht direkt und indirekt beteiligt waren: Von den Angestellten und Betreibern der Betriebe bis hin zu den Zulieferern, Lebensmittelproduzenten, Handwerkern, Putzkräften oder Freiberuflern.

»Mit unserem Flashmob möchten wir die abstrakte Wichtigkeit der Gastronomie für die deutsche Wirtschaft in etwas sehr menschliches und greifbares verwandeln.«
Berlin Food Kollektiv

Den Hintergrund beschreibt das Kollektiv via Presseaussendung so: »Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, wer die Gastronomie überhaupt zu dem macht, was sie ist – wie viele Personen in unterschiedlichsten Funktionen eigentlich hinter dem Erlebnis stehen, das wir dem Gast jeden Tag bieten. Und wie viele Menschen letztendlich durch die Einbrüche in der Gastronomie betroffen sind. Dabei geht es uns nicht um Krisenstimmung, sondern um die Wertschätzung für den immensen gesellschaftlichen bzw. kulturellen Beitrag, den all diese Menschen tagtäglich gemeinsam leisten.« und weiter: »Gerade in den letzten Jahren hat sich die Berliner Gastronomie Landschaft zu einem fantastischen Ökosystem entwickelt, das nicht nur etlichen Menschen verschiedenster Berufe zu Brot und Butter verhilft, sondern sich zudem für direkte, werthaltige und nachhaltige Beziehungen zu Bauern und Produzenten und einem verantwortungsvollen Umgang mit MitarbeiterInnen und PartnerInnen einsetzt. Wir wollen einen Beitrag zu einer besseren deutschen Speisekultur leisten, die sich vielleicht schon bald mit Städten wie Paris oder Kopenhagen messen kann. Mit unserem Flashmob möchten wir die abstrakte Wichtigkeit der Gastronomie für die deutsche Wirtschaft in etwas sehr menschliches und greifbares verwandeln.«

berlinfoodkollektiv.de

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