Restaurant der Woche: Tantris DNA
Das »Tantris« in München vereint nach Abschied von Hans Haas zwei Restaurants unter dem selben Dach. Eines davon ist das »Tantris DNA«: große französische Klassik.
Der Abschied von Hans Haas Ende 2020 war eine Zäsur nicht nur für das Tantris, sondern auch für langjährige Stammgäste. Drei Küchenchefs in knapp fünf Jahrzehnten, solche Konstanz und Kontinuität wie in München findet man heutzutage selten. Dieses Erbe verlangt Fingerspitzengefühl und Ruhe; von beidem verfügt Inhaberfamilie Eichbauer reichlich, wie sich ein halbes Jahr nach Eröffnung des neuen »Maison Culinaire Tantris« zeigt.
Gleich zwei Restaurants finden jetzt Platz unter dem gleichen Dach, das heißt, es gibt zwei Karten und zwei Küchenchefs – aber einen gemeinsamen Zugriff auf den legendären Weinkeller. Die Ausrichtung der Küche hat sich verändert, sowohl im »Tantris DNA« als auch im »Tantris« dominiert nun französische Hochküche. Das »Tantris DNA« mit Erweiterung in den Garten ist das Reich der Französin Virginie Protat und legt den Fokus auf À-la-Carte-Gerichte.
Vier Vorspeisen und vier Hauptgänge stehen auf der Karte, hinzu kommt die charmante Kategorie »Pour le plaisir« mit Kaviar-Blinis und Austern nebst Kalbsbries Rumohr und am Tisch ausgelöster Seezunge, die per Tranchierwagen gebracht werden. Die Küche bewegt sich handwerklich auf sehr hohem Niveau, wie die makellose Entenstopfleber mit Sauternes-Gelée, Boskop und Brioche zeigte. Auch der in Panko panierte Wittling mit Kräuterbutter nach Colbert-Art präsentierte sich comme il faut.
Highlight unserer dreigängigen Auswahl war aber zweifellos das Saint-Honorée-Törtchen vom Dessertwagen, ein weiterer Klassiker der französischen Küche, von Patissier Maxime Rebmann hinreißend interpretiert. Fazit: große Kochkunst.
INFO
TANTRIS DNA
Johann–Fichte–Straße 7
80805 München
T: +49 89 3619590
tantris.de
Die Falstaff Restaurants der Woche werden von den Falstaff Redakteuren ausgesucht und bewertet. Aber auch Sie haben die Möglichkeit, Ihre Restaurant-Besuche zu bewerten.