Europe in five days: Das Motto vieler amerikanischer Touristen, die eben deswegen dafür belächelt werden. Wie soll man Rom, Paris, London, Berlin, Wien in so wenig Zeit schaffen, wie soll man da ein Gefühl für die lange Geschichte des Kontinents bekommen? Essen im »Taku« in Köln ist ein wenig so. Asia in three hours.

Ein Parforceritt, bei dem, so die restauranteigene Prosa, Küchenchef Mirko Gaul »die authentischen Aromen der Hochküchen Japans, Chinas, Thailands, Vietnams, Indonesiens und Malaysias dekonstruiert und neu interpretiert«. Wir lassen die Pagode im Dorf und formulieren ein wenig bodenständiger: Das Essen ist durchweg gut. Besonders angetan hat es uns die Thai-Bouillabaisse mit roter Currypaste, Koriander, Hummer, Knoblauch-Mayonnaise, gebratenen Calamaretti, Bouchot-Muscheln und Thaibasilikum-Öl. Tolle Würze, Geschmackstiefe, toller Nachhall. Aparte Grillaromen beim Pak Choi, ein schöner Hauch Kokos beim etwas zu lange gegarten Steinbutt, sehr gute Fleischqualität bei der Ente mit Morcheln. Das »Taku« bietet schon seit Längerem ein veganes Menü an, das aber sehr selten bestellt wird.

Verbesserungswürdig ist die Feinabstimmung, was sich vor allem bei den überraschend vielen Amuse-Bouches zeigt, die hier gereicht werden. Ein Cornet mit Thunfischtatar schmeckte nur nach Knoblauch, und ein Würfelchen mit Krustentierfleisch nur nach Mayonnaise. Anständige Weinkarte. Der Preis von 130 Euro für das Sechs-Gang-Menü ist fair. Kühl-elegantes Ambiente. Es ist allerdings so dunkel, dass man oft kaum erkennt, was man isst. Etwas onkeliger Service, der davon auszugehen scheint, dass alle Gäste zum ersten Mal in einem feinen Restaurant essen.