Restaurant der Woche: Soné Art
Zwei Quereinsteiger eröffneten in Hamburg einen Hybrid aus Bar, Restaurant und Galerie. Trotz der einfallsreichen und hochwertigen Speisen blieb das Kleinod bisher eher unentdeckt.
Wenn Quereinsteiger ein Restaurant aufmachen, kann vieles danebengehen. Die beiden Männer, die hinter dem Konzept des »Soné Art« stehen, machen dagegen vieles richtig: Jirko Bannas und Oliver Heinemann, obwohl im Hauptberuf Künstler und Fotograf, haben einen Hybrid aus Bar, Restaurant und Galerie geschaffen, der trotz trubeliger Eröffnungsparty noch wenig wahrgenommen wird. Allenfalls die Mittagskarte zieht Gäste an, abends bleibt es häufig leer. Unverständlich, denn was Küchenchef Fabian Huber seinen Gästen dann vorsetzt, zeugt von Einfallsreichtum und sicherem Geschmacksempfinden.
Ganz groß im aktuellen Menü: das Entrecôte mit Topinambur. Das Fleisch gart Huber sanft unterm Pass und legt es dann kurz auf den Grill, dazu serviert er eine mit Whiskey aromatisierte Creme aus Topinambur sowie Topinambur-Spalten, die in Whiskey gar gezogen werden. Zusätzlich wird eine perfekte, dunkelrote Jus mit leichter Süße angegossen, weitere Beilage ist gebrannter, also scharf angegrillter Weißkohl – Huber sollte sich dieses Gericht patentieren lassen. Die anderen Gänge aus dem drei- bis sechsgängigen Menü verraten ebenfalls Könnerschaft, etwa der Topfenknödel mit Pflaume und weißer Schokolade. Die Weinkarte ist noch klein, die Gestaltung des Restaurants ein Gesamtkunstwerk aus Licht und Interieur. Hier ist ein Kleinod entstanden, von dessen Existenz viele noch nichts ahnen. Wäre Hamburgs Kunstszene nicht so verschnarcht, wenigstens sie hätte das »Soné Art« längst für sich entdeckt.
Soné Art Restaurant
Kaiser-Wilhelm-Straße 73
20355 Hamburg
T: +49 40 57199710
www.soneartrestaurant.de