Restaurant der Woche: Roy & Pris
Im Berliner Restaurant tauchen Gäste in eine andere Welt ein, in der die chinesischen Gerichte eine ausgezeichnete Symbiose aus Tradition und Moderne repräsentieren.
Die Inspiration für das Design dieses Restaurants kommt aus dem düsteren Drama »Blade Runner« (1982) von Regisseur Ridley Scott, das einen Blick in das Los Angeles der Zukunft wirft. Die namensgebenden Roy und Pris sind in dem Film Replikanten – künstliche Wesen, die gegen die Menschen aufbegehren. Ein Blick in die moderne und zugleich traditionelle chinesische Küche könnte sich also als Wagnis entpuppen.
Die »Roy & Pris Starkitchen« begehrt gegen das altbackene Klischee auf, dass die Küche aus dem Land der Mitte hierzulande zwangsläufig aus Drachendeko an Bommellaternen und süß-sauer bestehen muss. Hier umgibt ein großartiges Design aus Blumen, Lichteffekten und Farben den Gast. Am Eingang empfängt die Bar mit einem originellen Cocktailangebot. Den Hauptraum dominieren eine Leuchtwand mit Weltraum-Motiv und eine Decke mit bunten Leuchtfäden. Guanfeng Guan ist der Kopf hinter der Speisekarte und prägte bereits moderne Asia-Konzepte wie »Toca Rouge« und »Yumcha Heroes«. Aber noch nie war der Anspruch höher, eine Balance aus Tradition und Innovation derart zu inszenieren. Der kühne Akt gelingt. Produktqualität, Zubereitung und Präsentation bezaubern. Die Dim-Sum-Kreationen oder die Mantou, gedämpfte Hefebrötchen, bekommt man in Berlin nicht vergleichbar. Die Bittermelone mit Ingwer und Chili stimuliert sämtliche Geschmackszonen der Zunge.
Butterweich der Oktopussalat mit Pflaumen und Radieschen. Der herrlich knusprige Schweinebauch verströmt deftige Würznoten, und das zart angeflammte Lachs-Sashimi betört zart mit Karotten und einer subtilen Limetten-Ingwer-Brühe.
Roy & Pris
Weinbergsweg 8A
10119 Berlin
T: +49 176 22018245
www.royandpris.de
Aus Falstaff Deutschland Nr. 02/2017