Restaurant der Woche: Purs
Spitzenkoch Christian Eckhardt empfängt im neuen »Purs« die Gäste selbst, um das sieben- oder viergängige Menü vorzustellen.
»Andernach? Wo liegt Andernach?« Diese Frage stellte sich so mancher Feinschmecker, als dort im Vorjahr die Restaurants »Ai Piero« und »Yoso« erstmals einen Stern erhielten. Und da Insider von der anstehenden Eröffnung des »Purs« Kenntnis hatten, wurde aus dieser Frage sogleich eine vollmundig formulierte Behauptung: »Aus Andernach wird das zweite Baiersbronn« – die Schwarzwaldgemeinde mit der höchsten Sternedichte Deutschlands. Die Grundlagen dafür sind gelegt. Der Designer, Innenarchitekt und Kunsthändler Axel Vervoordt, einem breiten Gourmetkreis durch die Gestaltung des 3-Sterne-Restaurants »Atelier« in München bekannt, hat das Hotel gestaltet. Ferner darf sich Managing Director Stefan D. Reese, ebenso verantwortlich für das »Ai Piero« und das »Yoso«, über den früheren Zwei-Sterne-Koch Christian Eckhardt am Herd des »Purs« freuen.
Über das mehr als gelungene Interieur könnte man geradezu einen Essay schreiben. Konzentrieren wir uns aber auf die vielen Teller, die auf den Tisch kamen. Christian Eckhardt empfängt die Gäste in einer gemütlichen Lounge, wo er das siebengängige Menü, dessen Bestandteile man auch einzeln oder auf vier Gänge reduziert bestellen kann, detailliert vorstellt. Die gebeizte Makrele begleiten Avocado, eingelegtes Gemüse und geräucherter Tofu. Gemeinsam mit Miso entsteht ein filigranes, appetiterzeugendes Säure-Süße-Spiel am Gaumen. Oder der Saibling mit Erbse, Raps, Nussbutter-Espuma und getrocknetem Eigelb, das wie Trüffel über das Gericht gehobelt wird. Ein erfrischendes, leichtes Gericht, das begeistert.
Ein Höhepunkt ist der geräucherte Sellerie, der in Textur und Aussehen an Lardo erinnert und kongenial mit schwarzen und gerösteten Walnüssen, Pilzen und Beef harmoniert – ohne Fleisch ein perfekter vegetarischer Gang.
Restaurant Purs
Steinweg 30–32
56626 Andernach
T: +49 61 2619980
www.hotelpurs.com