Restaurant der Woche: Pottkind
Gute Küche, kluge Weinauswahl und helle, freundliche Atmosphäre. Das »Pottkind« in Köln ist ein gelungenes Beispiel für moderne Gastronomie.
Dass gute Küche die Summe aus harter Arbeit und großer Begeisterung ist, kann man mitunter schmecken und neuerdings sogar sehen. Im »Pottkind«, Kölns neuestem Beispiel für moderne Gastronomie, sitzt, wer einen Platz an der Theke wählt, nur Zentimeter vom kulinarischen Geschehen entfernt und kommt fast automatisch mit Küchenchef Enrico Sablotny ins Gespräch. Ohnehin haben sich Sablotny (zuvor im Szene-Spot »Acht«) und Mitinhaber Lukas Winkelmann, beide Anfang 30 und gebürtig aus dem Ruhrgebiet (was den Restaurantnamen erklärt), in ihrem gehobenen Bistro der zeitgemäßen Übersichtlichkeit verpflichtet.
Für etwa 20 Gäste (im Sommer ein paar mehr) sorgt im hellen, gemütlichen Gastraum ein sympathisches vierköpfiges Team. Auf der Karte stehen drei Vorspeisen (ab 10 Euro), drei Hauptgerichte (ab 20 Euro), zwei Desserts (10 Euro) und eine kleine, aber kluge Weinauswahl mit deutschem Schwerpunkt. Das Überraschungsmenü (vier Gänge, 50 Euro) beginnt am Testabend mit dem jahreszeitlich anscheinend unvermeidlichen Kürbis, dessen Süße Sablotny wirkungsvoll einzusetzen versteht. Begeistern kann der bodenständige rheinische Klassiker »Himmel un Ääd« in einer lässigen, dezent abgeschmeckten Variante. Gleichfalls stimmig und aromenstark die Scholle mit Kartoffelwürfeln und Speck als herzhafter Hauptgang, der im Kontext eines Menüs etwas zu deftig ausfällt. Den insgesamt überzeugenden Auftritt untermauern Frischkäse, bissfester Fenchel und Quitte.
Restaurant Pottkind
Darmstädter Str. 9
50678 Köln
T: +49 221 42318030
www.pottkind-restaurant.de/
Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2018
Die Falstaff Restaurants der Woche werden von den Falstaff Redakteuren ausgesucht und bewertet. Aber auch Sie haben die Möglichkeit, Ihre Restaurant-Besuche zu bewerten!