Restaurant der Woche: Pink Pepper
Dass sich ein eingespieltes Team lohnt, beweist das »Pink Pepper« in Düsseldorf.
Das Personalproblem der Gastronomie hat sich seit der Pandemie noch einmal verschärft. Insofern ist es als Coup zu bezeichnen, dass Düsseldorfs neues Gourmetrestaurant, das »Pink Pepper« im »Steigenberger Hotel«, die Mannschaft in Küche und Service von einem anderen Hotelrestaurant in der Stadt abgeworben hat. Ist so etwas in Zukunft häufiger zu erwarten?
Ein eingespieltes Team ist jedenfalls viel wert, und eingespielt ist die Mannschaft im »Pink Pepper«. Benjamin Kriegel leitet die Küche, seine Frau Ramona den Service. Überhaupt macht das Restaurant einen harmonischen Eindruck: Die Anzüge der Kellnerinnen sind farblich auf Einrichtung und Speisekarte abgestimmt, der wintergartenähnliche Raum mit 30 Plätzen wurde angemessen renoviert. Auch die Weinkarte mit Fokus auf Deutschland und Frankreich wirkt stimmig. Benjamin Kriegel hält das Niveau mit seinen Gerichten, für die er auf einen Mix aus Regionalität und Weltläufigkeit setzt.
So kommt der Spargel zum etwas zu intensiv geräucherten Wolfsbarsch vom Niederrhein, die Schnecken zum Zander ebenfalls. Zugleich muss man auf Jakobsmuschel nicht verzichten, sie kommt als Ceviche mit packend saurer leche de tigre und dicken grünen Bohnen auf den Tisch. In der Muschelschale wird derweil direkt am Tisch in marinierte Sellerie eingeschlagenes Königskrabbenfleisch in Dampf gegart. Prinzipiell ein schöner Gang, wenngleich der zarte Geschmack der Meereszutaten unter die Räder zu geraten droht. Gut gefällt, wie Kriegel immer wieder grüne Aromen einsetzt, etwa beim Lammrücken mit festen, kurz blanchierten Erbsen, zu denen sich die Quinoa schön einfügt.
INFO
PINK PEPPER
im Steigenberger Parkhotel
Königsallee 1a
40212 Düsseldorf
T: +49 211 1381611
steigenberger.com