Sterneküche meets Cucina Casalinga: Im wunderschönen Zweitrestaurant des Celler Luxushotels »Fürstenhof« hat es eine friedliche Palastrevolution gegeben. Nachdem sich der Niederbayer Helmut Griebl nach gut zwei Jahrzehnten harter Arbeit und stetem Erfolg in ruhigeres Fahrwasser abgemeldet hat, führt nun Sterne­koch Holger Lutz in der offenen Küche Regie. Das sorgt bei den zahllosen Stammgästen des wunderschönen Lokals für Irritation – und begeisterte Zustimmung.

Denn Lutz vereint das Beste aus beiden Welten. Nach wie vor gibt es also die seidenweichen Ravioli Palio, mit Kalbfleisch und Spinat gefüllt, mit frischem Salbei umhegt und mit ganz wenig Parmesan bestäubt – ein in Deutschland kaum übertroffenes Pasta-Gericht. Aber dann gibt es eben auch eine Bollito, die direkt aus dem Sternehimmel auf den schweren Holztischen landet. Revolution! Am Ambiente wird sich dagegen wohl auch in zwanzig Jahren kaum etwas ändern.

Konzipiert wurde das Interieur einst von Andreas Schmitt, dem heutigen Vize der »Althoff Hotel Collection«: ein in Jahrhunderten blank getretener Fliesenboden aus einem mediterranen Wirtschaftsgebäude, schwere toskanische Möbel, Florentiner Lampen vor ockerfarbenen Wänden – und draußen unter mächtigen Kastanien ein heiter grünes Sommer-Restaurant. Kaum zu glauben, dass dies einmal eine »alt-teutsche Kutscherstube« war.

Ganz neu ist auch das weitere Glanzlicht dieses in die Zukunft gesprungenen »Italieners« nicht: Sommelier Patrick Berger öffnet den großartigen Weinkeller des »Endtenfang«, des zweiten großartigen Restaurants dieses Hotels, auch für seine Gäste im »Palio«.