Restaurant der Woche: Ösch Noir
In dem Golfhotel in Donaueschingen interpretiert Manuel Ulrich die französische Küche modern mit spielerischer Leichtigkeit. Auf der Weinkarte finden sich auch Spitzengewächse.
1976 von Aldi-Gründer Karl Albrecht mitten in der Natur als Golfhotel gebaut, wurde der »Öschberghof« für 55 Millionen Euro auf die doppelte Größe erweitert und zählt nun
zur Spitze in Baden-Württemberg. Neben 5000 Quadratmetern Spa, Tagungszentrum und Trainingsmöglichkeiten für Fußball-Bundesligisten gehört auch ein neues Gourmetrestaurant zum Selbstverständnis des Hauses. Das »Ösch Noir« mit seiner gläsernen Küche ist eine stilisierte Schwarzwaldlandschaft, in der Küchenchef Manuel Ulrich die französische Küche mit spielerischer Leichtigkeit modern interpretiert. Er ist ein »Eigengewächs« des Hauses, war aber vor dem Neustart noch im »Haerlin« sowie in der »Schwarzwaldstube«.
Erstaunlich, wie mutig und sicher Ulrich Aromen kombiniert und dabei trotz aller Sidekicks nie das Hauptprodukt aus den Augen verliert. Die Schwarzwaldforelle wird sanft auf schwarzgeräuchertem Speck gegart, kommt mit Tannengrün an den Tisch und zu Crème und Sud vom Kopfsalat nebst vielerlei Pickles und Knusper auf den Teller. Die Bouillabaisse mit Krustentieren und Muscheln erreicht ihre aromatische Tiefe ganz ohne Fisch. Zum Steinbutt gibt Ulrich einen würzigen Röstschalottensud und kunstvoll verarbeitete Erbsenvariationen, im Hauptgericht mit Short-Rib eröffnen sich durch Räucheraal und Yuzu-Gel neue Dimensionen. Schönes Souvenir: Zu jedem Gang werden in einen Stein Tischkärtchen mit allen Komponenten gesteckt. Sommelier Michael Häni, zuvor im Zürcher »Baur au Lac«, baut die Weinkarte von 0 auf 1000 auf und schenkt auch Spitzengewächse offen aus – bis hin zu Margaux und Pétrus bei besonderen Anlässen.
Ösch Noir im Öschberghof
Golfplatz 1
78166 Donaueschingen
T: +49 771 84610
www.oeschberghof.com