Der »Ritter« in Durbach hat seine Rüstung abgelegt, ein lässiges Jackett angezogen und hört inzwischen auf den Namen »Makidan«. Selten konnte man in der Spitzengastronomie eine so tiefgreifende Veränderung erleben wie im gleichnamigen Hotel in Durbach, zumal der Wechsel nicht alleine optisch, sondern weit mehr inhaltlich erfolgte.

Beim neuen Konzept gibt es keine festen Menüs mehr, sondern nur noch Teller in der Größe von Zwischengängen, die man nach Gusto variieren kann (5 bis 20 Euro). Makidan leitet sich vom persischen »Mezze« ab und steht für köstliche Happen und Geselligkeit. Tischdecken und andere Formalitäten sind passé, das Lokal will für ungezwungenes Genießen stehen. In einer konservativen Region gilt das schon als revolutionär, gerade bei einer Institution wie dem »Hotel Ritter«, einem der ersten Sternehäuser der Republik.

Das Lokal hat durch seine Neuaufstellung durchaus Gäste verloren, aber deutlich mehr gewonnen, vor allem junges Publikum. Der legere und kompetente Service trägt zur entspannten Atmosphäre entscheidend bei.

Über 700 handverlesene Weine stehen im Angebot, davon viele auch glasweise. Es empfiehlt sich ein Fokus auf die Region, etwa auf die Durbacher Winzer Laible, Danner oder Männle. Die Küche von André Tienelt, der unter anderem bei Dieter Müller arbeitete, löst die Mezze-Inspiration auf kreativ-moderne Weise ein: zartes Rinderschulter-Teriyaki, orientalisch gewürztes Lammragout mit Falafel, in Haselnussöl gebratener Sellerie mit Sellerieröstschaum, Bergamotte und Holunder sowie Fenchelgrün mit weißer Schokolade, Baiser und Sauerampfer. Das ist amüsant, spitzfindig und macht immer Lust auf den nächsten Teller.

MAKIDAN im »Hotel Ritter Durbach«
Tal 1
77770 Durbach
T: +49 781 9323
ritter-durbach.de

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