Restaurant der Woche: L’Escalier
Maximilian Lorenz bekocht in seinem kleinen aber feinen Restaurant »L’Escalier« die Gäste mit feinen Gourmetmenüs, die kaum Wünsche offen lassen.
Eine Ölsardine in der Dose! Sie liegt da, duftet und lässt die Esser einen Moment lang ratlos schauen. Nur einen Moment lang. Dann eine lebhafte kleine Diskussion: über die Vorzüge von Jahrgangssardinen, über das Sardinenjahr 2007, über die Frage, ob eine Ölsardinendose auf dem Tisch eines Sternerestaurants angemessen ist. Ziel erreicht. Die Esser sind bei der Sache. Wäre eigentlich nicht nötig gewesen. Denn das Essen im »L’escalier« hat das Zeug, den Esser ohne Hilfsmittel zu fesseln. Sämige Bachforelle, puristisch angerichtet mit Kürbis, Endivie und Mandarine. Sehr frischer Heilbutt mit Kalbskopf und Grünkohl. Hummer mit Erdnuss und Purple Curry. Rinderbackerl mit Périgord-Trüffel und La-Ratte-Kartoffeln. Unser Favorit ist die norwegische Jakobsmuschel, die Maximilian Lorenz einfallsreich mit Markknochen, jungem Knoblauch und Liebstöckel kombiniert. Sieben Gänge kosten 109 Euro. Was uns noch gefällt: der entspannte und effiziente Service von Yuriy Apelyushynskyy. Ja, richtig gelesen: Apelyushynskyy. Unaussprechbar. Deswegen sagt er dem Gast schon bei der Begrüßung: »Nennen Sie mich einfach Yuriy.«
Was uns nicht gefällt, ist der Mangel an Flexibilität. Beide Esser müssen das gleiche Menü essen. Okay, das gibt es auch anderswo. Sie dürfen aber nicht einmal verschieden viele Gänge wählen. Die Kellnerin erklärt das mit der Enge der Küche, die zu viel Durcheinander nicht erlaube. Fazit: Köche nicht eingeschränkt, Gäste schon. Apropos Enge: Nicht nur die Küche ist eng. Auch im Lokal stehen die Tische sehr dicht beieinander. Aber so ist das wohl im belgischen Viertel mit seinen vielen Altbauten und schmalen Straßen. Auch draußen wenig Platz. Kaum Parkplätze und wenn, dann sehr kleine.
L’Escalier
Brüsseler Straße 11
50674 Köln
T: +49 221 2053998
www.lescalier-restaurant.de