Wer nach 225 Jahren in die Zukunft starten will, muss manchmal neue Wege gehen. Deshalb wurde jetzt dem traditionsreichen 5-Sterne-Hotel »Louis C. Jacob« an der Elbchaussee eine gehörige Portion Auffrischung verordnet. Die macht auch nicht vor dem mit zwei Sternen gekrönten »Jacobs Restaurant« halt. Das Interieur wirkt nun moderner und dennoch elegant. Die 45 Plätze wurden auf 64 aufgestockt.

Küchenchef Thomas Martin hat dazu ein neues Genusskonzept kreiert: »Wir konzen­trieren uns auf das Wesentliche mit der Vision, die Küche im besten Sinne zu vereinfachen.« Also kein Chichi mehr, keine Überinszenierung. Und auch ein ganzes Menü muss nicht mehr geordert werden. Das Hauptprodukt steht im Mittelpunkt. Das beweist gleich die Vorspeise: ein gefüllter Artischockenboden, der im Gemüsesud à la Barigoule gegart ist und eine Geschmackspräsenz zeigt, wie man sie selten erlebt.

Von der Provence wechselt das Menü in die Bretagne zu einem saftigen Steinbuttfilet, zu dem Thomas Martin seine berühmte Champagner-Beurre-blanc reicht. Ein Traum in Cremeweiß! Von hier aus geht es direkt weiter in die Bourgogne zur Charolais-Ochsenschulter, die er stundenlang schmoren lässt – bis sie auf der Zunge zerfällt. Aromenintensiv dazu: satte, stark reduzierte Pomeroljus. Glasierte Möhren, Zwiebeln und Kartoffelschaum ergänzen das Gericht mit einem fruchtigen Kontrast.

Auch beim Dessert bleibt der Chefkoch seiner französischen Handschrift treu und setzt den Klassiker Île flottante mit Himbeere, Rhabarber und Limette frisch in Szene. Der von der Sommelier-Union ausgezeichnete »Sommelier des Jahres 2016«, Torsten Junker, begleitet das Menü souverän.