Restaurant der Woche: Hirsch 32
In dem Dresdner Restaurant genießt der Gast beim Überraschungsmenü vorzügliche Kulinarik zum kleinen Preis.
Oben gibt es Bretonische Rotbarbe – unten den gleichen Fisch, nur den weniger schönen Teil, nicht direkt aus der Mitte. Oben serviert der Service Carabineros, unten Krabben. Nur unten aber gibt es Omas Fleischküchle mit Kartoffel-Gurkensalat (9,50 Euro) und andere Köstlichkeiten, an die sich der aus Schwaben stammende Spitzenkoch Stefan Hermann bestens erinnert. Oben – das ist das Gourmetlokal »Bean & Beluga«, das im vergangenen Jahr Zehnjähriges auf dem Weißen Hirsch feierte. Und unten gibt es jetzt (endlich, möchte man sagen) ein richtiges Zweitrestaurant. »Hirsch 32«.
Die vorherige Weinbar ist auch optisch verschwunden: Eine Tür ist zugemauert, eine opulent aufgesetzte Holztür kam hinzu und bringt Atmosphäre in den Raum. Die Handschrift von Küchenchef Marcus Langer merkt man natürlich auch im »Hirsch 32«. Vor allem, wenn man sich nicht à la carte bei den schwäbischen Klassikern oder bodenständigen regionalen Gerichten bedient, sondern sich auf das Überraschungsmenü einlässt (vier Gänge 27 Euro, sechs Gänge 34 Euro). Da bekommt man dann ein vorzügliches Menü zum kleinen Preis, zum Beispiel mit schlotzigem Safran-Risotto, feiner Hummerbisque und Rotbarbe oder Dreierlei vom Zicklein mit fabelhafter Nose-to-Tail-Verwertung: knusprig-würziger Bauch, superzarte Zunge und perfekter Leberknödel (dazu Lauch in zwei Texturen, Pfifferlinge und Parmesankrokette). Es gibt eine kleine, aber durchdachte Weinkarte, der Service unter Linda Dreßler wirkt locker und kundig.
Hirsch 32
Bautzner Landstraße 32
01324 Dresden
T: 0351 44008800
www.hirsch-32.de
Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2018
Die Falstaff Restaurants der Woche werden von den Falstaff Redakteuren ausgesucht und bewertet. Aber auch Sie haben die Möglichkeit, Ihre Restaurant-Besuche zu bewerten!