Wenn das Schule macht, müssen die »Hyatt«-Hotels verschärft auf ihr Küchenpersonal aufpassen. 
Nach der Eröffnung der »Küchenfreunde« in Hamburg haben jetzt auch Mitarbeiter in Berlin der Luxushotellerie den Rücken gekehrt und sich mit einer eigenen Location – dem »acht&dreissig« – selbstständig gemacht. Die »Hyatt«-Häuser scheinen aber gute Vorarbeit in puncto Qualität, Kreativität und Service geleistet zu haben. Denn beide Restaurants sind ein echter Gewinn für die Gastroszene. 
Seit April ist nun das nach der Hausnummer benannte »acht&dreissig« in der Oranienburger Straße am Start. Der in Hanoi geborene Berliner Gastronom Duc Anh Tran, ebenfalls ein »Hyatt-Gewächs«, hat hier bereits sein zweites Restaurant eröffnet. Am Herd steht Stefan Schaarschmidt, der zuletzt als Souschef den Bankettbereich des Fünf-Sterne-Hotels »Grand Hyatt« und damit auch den kulinarischen
Teil der Berliner Filmfestspiele verantwortete. 
Der Service empfängt und betreut den Gast im »acht&dreissig« im schicken Loftambiente in bester »Hyatt«-Manier: professionell und trotzdem herzlich. Als Vorspeise bringt er einen in Kräuterhülle frittierten Ziegenkäse auf einem intensiven Chutney aus getrockneten Rosinen, Feigen, Äpfeln und Aprikosen. 
Der Zwischengang mit einem frisch-säuer­lichen Ceviche, gemixt mit Zitrusfruchtstücken, Fenchel, Cherrytomaten und Koriander, macht Appetit auf mehr. Und auch die schön glasig gebratenen Riesen-Garnelen mit Spinat-­Gnocchi als Hauptspeise können überzeugen. 
Nur das Grillgemüse, das dazu gereicht wird, bleibt erstaunlich farblos. Mit einer mit Joghurteis, Pfirsich und rosa Pfeffer gefüllten Schokokugel schließt das Menü aber mit einem Feuerwerk ab.