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Reise durch die Weinländer Peru, Bolivien und Paraguay

Auch in Peru, Bolivien und Paraguay gibt es Weinbau in kleinem Umfang, die Trauben werden aber auch gerne zur Produktion von Pisco verwendet.

Abseits der großen weinproduzierenden Nationen Südamerikas, findet man auch in anderen Ländern vereinzelt Weinberge. Die Produkte, die dort aus den Trauben hergestellt werden, fallen aber zumeist in die Kategorie Weinbrand. Die Tafelweine selbst dienen eher dem lokalen Konsum, bisher sind aus Peru, Bolivien und Paraguay jedenfalls keine nennenswerten Qualitätsweine bekannt. 
Peru ist unter den »Kleinen« wahrscheinlich das dynamischste Weinland. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich hier die Rebfläche bereits mehr als verdoppelt. Allerdings wird nicht die gesamte Frucht für die Weinproduktion hergenommen. 2015 wurden 510.000 Tonnen Tafeltrauben exportiert.

Geringe Mengen bei guter Qualität

Im warmen Klima Perus wird schon seit der Ankunft der spanischen Missionare Weinbau betrieben. Anbauzentren liegen an der Küste in der Umgebung von Ica und Pisco. Ein Teil der Trauben, die auf rund 32.000 Hektar Rebland gewonnen werden, wird auch zur Erzeugung des hochprozentigen Pisco verwendet, der aus Traubenmost destilliert wird und ebenso wie in Chile ein alkoholisches Nationalgetränk ist. Verlässliche Weingüter sind Intipalka (Viñas Queirolo), Tacame, aber auch Ocucaje, Vista Alegre und Tabernero. 
Im südlichen Bolivien wird im milden Klima auf 1900 Meter Seehöhe rund um die Stadt Tarija in der Provinz Cercado und diversen anderen Tälern (Cinti, Santa Cruz) auf rund 3000 Hektar Weinbau betrieben. Bolivien verfügt über die im Durchschnitt höchstgelegenen Weinflächen der Welt, drei Viertel der produzierten Weine sind rot. 
Die bekanntesten Weine kommen von Bodegas Kohlberg, Aranjuez und Casa Real im Central Valley von Tarija. Das Pendant zum peruanischen Pisco trägt hier die Bezeichnung Singani und wird meist von denselben Betrieben erzeugt, die auch etwas Tischwein keltern. 
Kaum nennenswerte Weinexporte kommen aus Paraguay. Nachdem der im späten 16. Jahrhundert begonnene Weinbau der Jesuiten Anfang des 19. Jahrhunderts ein Ende fand, sorgte 1908 der deutsche Einwanderer Karl Voigt in der Provinz Guiará für eine Renaissance. Die jährliche Produktion liegt heute angeblich bei 70.000 Hektolitern.

Die Bewertung der Südamerika-Weine kann hier nachgelesen werden: Das Blut der Anden

Aus dem Falstaff Magazin 01/2017.

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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