Rach deckt auf: Was uns aufgetischt wird

Der weithin bekannte Sternekoch arbeitet in seiner neuen TV-Show als Geheimagent im Auftrag guter Ernährung.

Christian Rach, Sternekoch, Buchautor und Restauranttester, steht für Authentizität, Kompetenz und Überzeugungskraft. Mit »Rachs Restaurantschule« bewies der gebürtige Saarländer soziales Engagement und wurde dafür mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Das Format wurde zusätzlich mit dem Ernst-Schneider-Preis für Innovation prämiert: »Die von Sternekoch Christian Rach moderierte Real-Life-Doku verbindet gesellschaftspolitischen Anspruch mit Unterhaltung«, so das Lob der Jury.

In geheimer Mission
Genau diesen gesellschaftspolitischen Anspruch und seine extrem hohe Glaubwürdigkeit nutzt Christian Rach jetzt in seiner neuen Sendung. Unter dem absichtlich mehrdeutigen Titel »Rach deckt auf – Was wird uns hier aufgetischt?« wird er ab 17. Juni verschiedene Entwicklungen und Phänomene zum Thema Ernährung in Deutschland auf ungewöhnliche Weise beleuchten. In jeder Folge ist  Christian Rach gleichzeitig Moderator und Experte. Er testet, ermittelt undercover, konfrontiert und bittet die Verantwortlichen zum Gespräch

Mangelhaftes Schulessen
Unter anderem wird sich der Sternekoch mit dem Thema Schulessen auseinandersetzen. Laut alarmierender neuer Studien erfüllen mehr als 90 Prozent der Schulen die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) an gesundes Essen nicht. Die Schulverpflegung in Deutschland ist mangelhaft und ungesund, leere Geldbeutel diktieren das Angebot. Sternekoch Christian Rach will mit diesen Missständen aufräumen. »Wenn man bedenkt«, so Rach, »dass bei 60 bis 70 Prozent der Menschen, die in ein Krankenhaus eingeliefert werden, der Grund in der Ernährung zu suchen ist, dann ist das allein schon volkswirtschaftlich hochinteressant.« Es sei viel zu spät, sich erst mit »40 plus Gedanken zu machen.« Die Situation in vielen Familen, das weiß auch der Sternekoch, ist nicht einfach. Beide Eltern müssen oft arbeiten, »die häusliche Verpflegung geht verloren, das Wissen, die Gewohnheit, das gemeinsame Esse.«

»Alles Bio geht so nicht«
Er beschäftigt sich in einer seiner Sendungen auch mit dem, was seiner Meinung nach offenbar politisch gewollt ist in Deutschland, mit der Ganztagesschule respektive dem Mittagessen. »Alle Kommunen sind dauerpleite, also spart man am Essen und an der Ausstattung.« Im Rahmen einer Langzeitstudie an einer Gesamtschule will Rach zeigen, dass auch andere Ergebnisse möglich sind. Derzeit wird das Schulessen mit durchschnittlich 2,50 Euro pro Person kalkuliert. »Da sind sich alle einig,« so Rach, »alles Bio geht so nicht.« Die Erwartungen müssten an die Preisniveaus angepasst werden. Aber auch in diesem Rahmen »lässt sich viel Sinnvolles tun, das weit über vorgewärmtes Convenience-Essen hinausgeht.«

Rach nähert sich dem Thema auch noch von einer anderen Seite. Jeder Ernährungswissenschaftler weiß, dass die Leistungsbereitschaft mittags sinkt,. Dass man das duch gutes Essen einigermaßen auffangen kann – bei Schülern und Lehrern. »Wenn ich mir dann bei der Stundenplangestaltung anschaue«, so Rach, »dass freitags in der siebten und achten Stunde Mathe eingeplant ist, frage ich mich, wie das funktionieren soll?«

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