Porsche und Gucci mit neuen Restaurants

Während die Modemarke Shanghai auch kulnarisch erobert, kocht der Autohersteller in Atlanta auf.

In der Mode ist nich selten von Geschmack die Rede, während die Kulinarik stets auch Trends unterliegt. Kurz: Mode und Kulinarik sind in gewisser Weise artverwandt. Da liegt dann nichts näher, als dass sich berühmte Designer bzw. Fashion-Brands auch auf dem Gebiet der Kulinarik versuchen. Der jüngste Vertreter in einer langen Reihe an »Designer-Lokalen« ist das neue Gucci-Restaurant »1921«, das kürzlich in Shanghai eröffnete. Während bereits 2012 im Gucci Museum in Florenz das »Gucci Café« aufsperrte – inklusive Gucci Coffee to go – betritt die italienische Luxusmarke mit ihrem Fine-Dining-Restaurant nun das große kulinarische Parkett.

Privat-Aufzug und Italo-Cuisine
Rund zwei Jahre lang wurde am weltweit ersten Gucci-Restaurant gearbeitet, das den Namen »1921« trägt – eine Reverenz an das Gründungsjahr des Unternehmens. Das Restaurant ist Teil des Flagship Stores in der vierten Etage des IAPM Luxus-Einkaufszentrums in Shanghai und nur mit einem eigenen Aufzug erreichbar. Es verfügt über eine Schoko-Theke mit hausgemachten Mehlspeisen inklusive Café sowie über einen Fine-Dining-Bereich mit Panorama-Terrasse. Für die Ausstattung wurden natürlich standesgemäß nur hochwertige Materialien verarbeitet und die Gerichte von Küchenchef Giuliano Dacasto sind – wie sollte es auch anders sein – italienisch inspiririert.

High Speed und Hochgenuss
Auch erst vor Kurzem eröffnete Porsche ein neues Restaurant auf dem Gelände der Porsche US-Zentrale in Atlanta. Das Restaurant »365« befindet sich im zweiten Stock des Kundenerlebniszentrums, von wo aus der Gast einen Panoramablick auf die 2,5 Kilometer lange Teststrecke sowie auf die Landebahn des internationalen Heartsfield-Jackson Flughafen von Atlanta hat. Küchenchef Kyle Forson kredenzt ein saisonal wechselndes Potpourri an internationalen Speisen, die aus regionalen Zutaten zubereitet werden. Die Wein- und Cocktail-Karte lässt keine Genießerwünsche offen.


Gesamterlebnis
Konsum wird immer mehr zum Lifestyle und damit zum Gesamterlebnis, dazu gehören für viele auch gutes Essen und Genuss. Warum also nicht Shopping und Kulinarik verknüpfen, dachte sich auch Ralph Lauren. Erst kürzlich eröffnete er mit der Polo Bar in New York City seine dritte kulinarische Dependance. Lauren betreibt außerdem das »Ralph's« in Paris und das »RL« in Chicago. Einer der ersten Designer mit kulinarischen Ambitionen war Giorgio Armani, der im Jahr 2000 das Erfolgskonzept von Nobu Matsuhisa nach Mailand holte und im Armani Flagship Store ein »Nobu«-Restaurant eröffnete. Am Dach seines New Yorker Flagship-Stores an der 5th Avenue eröffnete der Modeschöpfer zudem seien »Club Armani«. Die Basis für ein internationales Gourmet-Imperium war geschaffen: mittlerweile zählt dieses mehr als 20 Locations unter anderem in Dubai, Hong Kong, Tokio, Mailand, München und Paris.

Sterne-Niveau
Immer mehr Designer kamen im Laufe der Jahre »auf den Geschmack«. Im »Trussardi alla Scala« (Mailand) genießt man die mit einem Michelin-Stern ausgezecihnete Küche von Andrea Berton, während sich auch Dolce & Gabbana umtriebig zeigen: Neben dem Restaurant »Gold« hat das Designer-Duo in Zusammenarbeit mit einer weiteren italienischen Ikone, Martini, die Bar Martini und das Martini Bistro, alle im Zentrum von Mailand, eröffnet. Der sizilianischen Tradition folgend wird hier insbesondere der Aperitivo zelebriert. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Brands wurde bereits nach Kolumbien, bzw. dessen Hauptstadt Bogotá exportiert.

Very British
In London speist man bei »Thomas's« im Burberry Flagship Store auf der Regent Street: Hummer, Austern und saisonale britische Spezialitäten stehen auf dem Menü des »All day Café«. Auch der traditionelle Afternoon Tea wird in dem Lokal, das nach dem Burberry Gründer Thomas Burberry benant wurde, zelebriert. Das Luxus-Label Bulgari betreibt indessen in Tokio ein Konglomerat aus Café, Konfiserie, Restaurant und Bar.

Allround-Talent
Ein richtiges Multitalent in Sachen Kulinarik scheint Modeschöpfer Roberto Cavalli zu sein. Vor rund einem Jahr eröffnete er nach Dubai, Mailand und Maiami seinen mittlerweile vierten Club Cavalli auf Ibiza. In edlem Open-Air-Ambiente mit dem Cavalli-typischen Animal-Print als Gestaltungselement wird dort klassisch italienische Küche mit toskanischen Einflüssen geboten, aber auch moderne Gerichte werden serviert. Dazu gibt's Weine von Cavallis eigenem Weingut »Tenuta Degli Dei« (Toskana) und Drinks mit Cavalli-Vodka.

(von Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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