Oktoberfest-Zeit: Die besten Weißwürste Deutschlands

Eine Falstaff-Fachjury hat klassische Weißwürste verkostet. Gleich dreimal wurde die Bestnote vergeben – alle Ergebnisse sehen Sie hier.

Sie ist von vornehmer Blässe und hat schöne Rundungen. Matt schimmert ihre zarte Haut, aus Kussnähe ist appetitlich-frischer Zitrusduft wahrnehmbar. Die Rede ist von der Münchner Weißwurst – so sie denn wohlgeraten ist. Mehr oder minder wohlgeraten waren die Weißwürste von Erzeugern aus München und dem Umland, die die Falstaff-Jury blind verkostet hat. Von »wunderbar« bis »unangenehm« reichten die Urteile.

Immerhin drei Produkte erhielten die Bestnote 5,0. Sie zeichneten sich durch appetitlich frischen Duft, saubere Verarbeitung, angenehme Konsistenz und delikaten Geschmack aus.

Verkostet vor dem »Zwölfeläuten«
Die Ladenpreise der getesteten Würste lagen zwischen 8,60 Euro und 15,90 Euro das Kilo, wobei die teuerste nicht die beste war, die billigste aber mit Abstand am wenigsten gefiel. Die Würste wurden unmittelbar vor dem Test eingeholt und erlebten, wie es Tradition ist, das Zwölfuhrläuten nicht mehr.

Die Würste erlebten das Zwölfuhrläuten nicht mehr / Foto: Stephan SahmSchön weiß soll die Wurst sein und mehrheitlich aus Kalbfleisch bestehen. Die Schwartenstückchen wünscht man sich feinst geschnitten und gleichmäßig verteilt, die Petersilie präsent, aber nicht dominant. Keinesfalls darf die Wurst »schweineln« oder tranig riechen, Schwartenbrocken enthalten oder Putzmittel-Odeur verströmen.

Gereicht wird zur Weißwurst üblicherweise süßer Senf, im Test selbstverständlich nicht. Ist Senf, wie es heißt, eine Erfindung von schlechten Metzgern? Die guten Würste jedenfalls waren so köstlich, dass kein Bedürfnis aufkam, ihr Aroma zu maskieren. Und die weniger guten möchte man auch mit Senf nicht in den Mund nehmen. Als Begleiter hingegen zu empfehlen: Brezen und Weißbier.
Wer Weißwurst daheim essen will: Wichtig ist, dass sie im Strang gegart und erst unmittelbar vor dem Verzehr auseinandergeschnitten werden, damit durch den Anschnitt kein Wasser eindringen und der Wurst Geschmack entziehen kann.

>>> Bilderstrecke: Die Top Weißwürste im Falstaff-Test
Bewertungskriterien: Äußerer Zustand (Faktor 1), Farbe/Zusammensetzung/Verarbeitung (Faktor 3), Konsistenz (Faktor 2), Geruch/Geschmack (Faktor 4); Höchstpunktenote: 5

Die Reihenfolge bei identischer Punktzahl ist alphabetisch und bedeutet keine Rangfolge.

Text: Rozsika Farkas
Aus Falstaff Deutschland Nr. 07/2014