Nur Bio ist sauber: Rückstände von Pestiziden an Mango, Kaki und Co.
Im Winter ist Gesundes aus heimischem Anbau rar, dann landen häufiger exotische Früchte im Einkaufskorb. Von 28 »Exoten« waren jedoch ausschließlich die Bioprodukte »sauber«.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Kaki, Mango & Co. auf Pestizide testen lassen. Früchte sollten vor dem Verzehr generell gewaschen werden, empfehlen die Expertinnen und Experten.
Produkte aus aller Herren Länder getestet
28 Produkte, davon sieben aus biologischer Landwirtschaft, wurden im Labor untersucht. Die Proben stammten aus neun Ländern – Italien, Spanien, Türkei, Griechenland, Thailand, Kolumbien, Peru, Brasilien und Südafrika, gekauft wurden sie in Supermärkten, Biogeschäften, bei Diskontern und drei Ständen am Wiener Naschmarkt. Großteils handelte es sich um Granatäpfel, Grapefruits und Mangos, dazu kamen Früchte, die gern um die Weihnachtszeit zu einem feinen Essen angerichtet werden, wie Maracuja, Kaki, Papaya und Kumquat.
Nur Bioprodukte sauber
In den Bioprodukten waren keine Pestizide nachweisbar. Das Ergebnis bei konventionell angebautem Obst macht hingegen wenig Appetit. »In 13 Proben fanden wir Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. In einem Granatapfel aus der Türkei, den wir am Wiener Naschmarkt eingekauft haben, wurde die zugelassene Höchstmenge um mehr als das Eineinhalbfache überschritten«, berichten die Expertinnen und Experten in der Jänner-Ausgabe der Zeitschrift »Konsument«.
Weniger zufriedenstellend bis nicht zufriedenstellend
Insgesamt wurden vier konventionelle Erzeugnisse als »weniger zufriedenstellend« bewertet, zwei waren »nicht zufriedenstellend«. Ein »Sehr gut« erhielten fünf Proben, weitere sechs waren »gut«, vier »befriedigend«. Im Bio-Bereich vergaben die Tester sechs »Sehr gut« und ein »Gut«.
Passionsfrucht aus Kolumbien mit vier Pestiziden
Manche Früchte wiesen gleich mehrere Wirkstoffe auf, eine Passionsfrucht aus Kolumbien etwa enthielt vier verschiedene Pestizide. Weiters wurde auf Chlorate und Perchlorate getestet. Chlorate wurden früher als Herbizide eingesetzt, heute sind sie EU-weit verboten. Nach wie vor eingesetzt werden Chlorverbindungen zur Aufbereitung des Waschwassers der Früchte sowie zur Reinigung von Sortieranlagen. In vier Proben war Perchlorat nachweisbar, es handelte sich um zwei spanische Granatäpfel, eine italienische Kumquat und eine Bio-Grapefruit aus Südafrika.
Die Schale als Tor zum Übel
Ob Pestizide oder Perchlorat, die Chemikalien sitzen vor allem auf der Schale. Deshalb sollte man Obst gründlich waschen, auch wenn man die Schale nicht verzehrt. Sonst können die Substanzen über Hände, Schneidbrett oder Messer ins Essen gelangen.
(APA)