Mit dem »Kava« erfüllte sich die Hamburgerin Sarah Metzler den Traum vom eigenen Café.

Mit dem »Kava« erfüllte sich die Hamburgerin Sarah Metzler den Traum vom eigenen Café.
© Patricia Schumann

Neues Café in Hamburg: »Kava Coffee«

Einfach den Job kündigen und ein Café eröffnen, davon träumen viele. Eine Hamburgerin hat ihren Traum verwirklicht – und nach wenigen Wochen Stammkunden gefunden.

»Kava« ist das serbokroatische Wort für Kaffee, den adriatischen Mokka, und Sarah Metzler hat eine besondere emotionale Beziehung dazu: Verwandte von ihr leben in der Nähe der kroatischen Küstenstadt Zadar, seit zehn Jahren fährt sie dorthin in den Urlaub: »Es ist unser Wohlfühlort.« In ihrem kleinen Café serviert sie zwar keinen Mokka, dafür aber eine Reihe anderer Kaffeezubereitungen.

Dazu bietet sie viele süße Sachen an, darunter auch Riegel. Sarah Metzlers persönlicher Favorit: der Salted Caramel Bar, eine längliche Süßigkeit aus gemahlenen Mandeln, Kokosöl, Erdnussmus, etwas Ahornsirup, das Ganze umhüllt von einer Schokoladen-Ganache. Er ist – wie vieles in diesem Café – vegan, glutenfrei und ohne raffinierten Zucker: »Ich mag es, mit natürlichen Zutaten herumzuprobieren und gleichzeitig die Ernährung nährstoffreich zu gestalten«.

Neben kalorienreichem süßen Backwerk bietet sie unter der Woche auch herzhafte Speisen an, etwa Stullen mit rotem Pesto und Rucola, gegrilltem Cheddar oder mit hausgemachtem Hummus. Am Wochenende gibt es ein spezielles Frühstücksangebot. Ihr absoluter Bestseller ist das Avocado-Brot.

Bis aufs Brot ist alles selbstgemacht

Das Brot bezieht sie von »Backgeschwister«, ehemals »Gaues«. Alles andere – Kuchen, Bars, Aufstriche – macht sie selbst. Und sie lerne ständig dazu. Ihre Zimtschnecken aus Hefeteig gelängen ihr mittlerweile, wie sie sagt, »viel fluffiger und höher«.

Das »Kava« hat von morgens bis spätnachmittags geöffnet, und Metzler arbeitet parallel bei den Gästen und hinten in der Küche – wann kommt sie überhaupt zum Backen? »Ich versuche, viel nebenbei zu machen und tagsüber die eine oder andere Sache anzuschmeißen.« Also in der kleinen Küche mal einen Teig anzusetzen, wenn im Gastraum nicht so viel los ist. Und die Arbeit macht ihr Spaß.

Businessplan fertig, Laden gefunden

Früher war Sarah Metzler einmal Ergotherapeutin auf der Intensivstation. Schon lange wollte sie sich eigentlich selbständig machen, gerne backen und süße Sachen herstellen. »Die Idee mit dem Café hatte ich schon ein paar Jahre im Kopf, sah es aber nicht als besonders realistisch an.« Doch nach einer Umstrukturierung in der Klinik seien die Arbeitsbedingungen dort einfach nicht mehr befriedigend gewesen. Eine Freundin sprach ihr Mut zu, auch ihr Mann habe sie sehr unterstützt. Und gerade als sie ihren Businessplan fertig hatte, fand sie durch Zufall den kleinen leerstehenden Laden in ihrer Wunschgegend Winterhude, in der Gertigstraße.

Der Traum vom eigenen Café ist nun seit März verwirklicht. Nach drei Monaten kann sie Bilanz ziehen: Haben sich die Dinge so entwickelt, wie sie es sich vorgestellt hat? »Ich dachte, ich könnte das längere Zeit alleine machen«, erklärt Metzler, »aber ich musste mir bald Unterstützung suchen und Mitarbeiter einstellen.« Denn sehr schnell sprach sich der kleine Laden herum. Schon nach zwei Wochen wurde es besonders an den Wochenenden mit den speziellen Frühstücksangeboten proppenvoll.

Wie soll es künftig weitergehen? Sarah Metzler ist sich nicht sicher. Der Gastraum und die Küche seien ja doch recht klein, bei dem bemessenen Platz lasse sich das Angebot nicht weiter ausbauen. Vorstellen kann sich Sarah Metzler aber durchaus, dass sie einmal in einen größeren Laden umzieht oder einen zweiten eröffnet.

Kava coffee & treats
Gertigstraße 37
22303 Hamburg
kava-coffeetreats.de

Hilmar Schulz
Falstaff Scout
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