Die Köpfe hinter dem »New Yosh« in Stuttgart: Michael Wilhelmer (links) und Richard Amonath.

Die Köpfe hinter dem »New Yosh« in Stuttgart: Michael Wilhelmer (links) und Richard Amonath.
© Matthias Ring

Mit dem »New Yosh« bekommt Stuttgart eine neue Topadresse

Drei Jahre lang lag das »Yosh« in der noblen Wohngegend am Stuttgarter Killesberg brach. Nun soll das ehemalige Sternerestaurant als »New Yosh« wieder Gäste empfangen. Die Betreiber haben Erfahrung mit Sternegastronomie.

Im Laufe der Pandemie hat Stuttgart gleich drei Sternerestaurants verloren: das »Top Air«, das »Olivo« und die »Zirbelstube«. Und auch im benachbarten Fellbach ist der – wenn auch nicht coronabedingte – Verlust von zwei Sternerestaurants (»Goldberg« und »Avui«) zu verzeichnen. Nun aber gibt es gute Nachrichten aus der Landeshauptstadt: Das ehemalige »Yosh« wird als »New Yosh« wiederbelebt. Drei Jahre lang stand die Adresse am noblen Killesberg leer. Im Sommer 2019 hatten die Eigentümer und Betreiber ihr »Yosh«, das sie aufwendig saniert hatten, nach zehn Jahren aufgegeben – und schließlich verkauft.

Nun ist die WI Gastro AG am Ruder, eine Tochter der finanzkräftigen Fellbacher Wohninvest. Sie betreibt bereits das Zweisternerestaurant »Speisemeisterei« in Stuttgart-Hohenheim. Geschäftsführer der Gastro AG ist Richard Amonath, der in München bei Käfer und Kofler gelernt hat und für das Fellbacher Unternehmen auch Betriebe auf Sylt und im Tannheimer Tal betreut. Berater für das Projekt »New Yosh« ist der Großgastronom Michael Wilhelmer, Inhaber von mehreren Locations in Stuttgart und obendrein Volksfestwirt. Den Anspruch formuliert er erst einmal defensiv: »Man muss hier nicht gleich einen Stern erkochen. Es soll eine gute Küche mit regionalen Produkten und französischem Einschlag geben.« Allerdings sagt er auch: »Der Aufschlag muss sitzen. Wir können nicht experimentieren, sondern brauchen vom Start weg eine gute Flughöhe

Öffnung noch in diesem Jahr

Das Konzept skizziert der Geschäftsführer Richard Amonath so: »junge Köche und gereifte Weine«. In der Tat kann man in der Schatzkammer des neu bestückten Gewölbekellers, wo sich auch eine Zigarrenlounge befindet, staunen. Im Sortiment befinden sich unter den herausragenden Weinen aus dem nahen Remstal, aus Deutschland, Europa und Übersee auch Flaschen berühmter Chateaux‘ wie Cheval Blanc und Margaux, »in Jahrgangstiefe« wie Amonath betont. Und die jungen Köche? Namen will man noch nicht nennen, aber es soll sich um »junge Wilde aus der zweiten Reihe von Sternerestaurants« handeln. Allerdings: »Wir wollen hier auch ein A-la-carte-Angebot mit Klassikern haben und nicht jeden Gast in ein Menü zwingen«, sagt Wilhelmer.

Über den neu eingerichteten Gasträumen mit angrenzender Terrasse im Innenhof befinden sich wie bei den Vorgängern zwei Private-Dining-Rooms für jeweils bis zu zwölf Personen und eine kleine Extraküche, die sich gut für Tastings eignet. Öffnen werde man erst, wenn alles – also inklusive Küchen- und Serviceteam – top aufgestellt sei. Das könnte irgendwann im Oktober, November nach dem Stuttgarter Volksfest sein, denn eines ist auch klar: »Wir werden hier sehr genau von den Gästen beobachtet werden, die mit einer hohen Erwartungshaltung herkommen«, so Michael Wilhelmer.    

Matthias Ring
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