Mit dem Luxuszug durch die kanadische Wildnis

Rocky Mountaineer: Der Urlaub auf Schienen klingt für viele vielleicht antiquiert, bietet aber ein Erlebnis der besonderen Art.

Er wurde 2010 bei den World Travel Awards als »World's Leading Travel Experience by Train« sowie als »World's Leading Luxury Travel Product of the Year« ausgezeichnet. National Geographic kürte eine Fahrt mit ihm zu den »World's Greatest Trips« und die Society of American Travel Writers bezeichnet ihn als »The Best Train Experience in the World« - den Rocky Mountaineer. Er zählt zu den luxuriösesten Zügen weltweit und bietet Reisenden ein einmaliges Erlebnis. Die Routen führen vorbei an Kanadas beeindruckender Naturkulisse, darunter Hell's Gate, Mount Robson, der mit 3956,5 Metern der höchste Berg der kanadischen Rockies ist, wilde Schluchten, wüstenartige Landstriche, glitzernde Seen, Wasserfälle und spektakuläre Gletscher. Mit etwas Glück erhaschen die Reisenden einen Blick auf wild lebende Bären oder folgen den Lachsen auf ihrem Weg zu den Laichplätzen. Eine Fahrt mit dem Rocky Mountaineer bietet so eine Symbiose aus Naturerlebnis und Luxusreise.

Zug mit Geschichte
Der Rocky Mountaineer verkehrt auf einer der ältesten Bahnrouten Kanadas, die einst zur Erschließung des Landes erbaut wurde. Seine Geburtsstunde schlug, als im Jahr 1990 ein Teil der staatlichen Eisenbahn privatisiert werden sollte. Unter Vorsitz von Firmengründer Peter Armstrong taten sich ehemalige führende Bahnbedienstete und Tourismus-Experten zusammen und verwirklichten die Vision des Rocky Mountaineer. Fünf Jahre später wurde das vielfach ausgezeichnete Gold Leaf Service als absolute Luxusklasse unter den Bahnreisen etabliert - die speziellen Waggons dafür sind eine Sonderanfertigung. Im Jahr 2008 wurde der einmillionste Gast transportiert. Als der Rocky Mountaineer 2010 sein 20-jähriges Jubiläum feierte, war er in Nordamerika zur größten privaten Eisenbahngesellschaft mit Personentransport avanciert. 

Die Passagiere beim Einsteigen in den Rocky Mountaineer. /Foto: © Rocky Mountaineer/Armstrong GroupVom Wochenendtrip zu zweit bis zur ausgedehnten Familienreise
Insgesamt befinden sich rund 45 verschiedene Reisepakete im Angebot des Rocky Mountaineer. Vom Wochenedtrip bis hin zu einer ausgedehnten Reise, vom romantischen Pärchenurlaub über diverse Gruppenreisen bis hin zu speziellen Viel-Generationen- bzw. Familien-Packages ist alles buchbar. So kommen beispielsweise Weinfreunde auf einer speziellen Fahrt durch Kanadas führendes Weinbaugebiet auf ihre Kosten. Im Okanagan Valley haben sich mehr als 100 Weinbaubetriebe etabliert, die besten davon werden auf der Tour besucht. Auf die Weine abgestimmte Menüfolgen gehören genauso zum Programm wie etwa ein Helikopter-Flug über die Weinberge. Eine Reise mit dem Rocky Mountaineer ist auch in Kombination mit einer Kreuzfahrt buchbar. In Kooperation mit der Holland America Line erleben die Gäste die beeindruckende Naturkulisse der kanadischen Rockies sowie die faszinierenden Eisberge im Meer vor Alaska.

Die Passagiere des Rocky Mountaineer genießen die Aussicht/Foto: Rocky Ountaineer/Armstrong GroupSpitzenküche auf Schienen

Natürlich ist eine Fahrt mit dem Rocky Mountaineer auch ein kulinarisches Erlebnis. An Bord des Zuges mit Gold Leaf Service arbeiteten vier Spitzenköche an der Entwicklung der Speisen, die allesamt von der regionalen Küche und den Produkten Kanadas beeinflusst sind. Frédéric Couton, Joseph Lassaga, Jean Pierre Guerin und Raoul Prigent verarbeiten die feinsten und frischesten Zutaten aus British Columbia und Alberta, darunter Pazifischer Lachs, lokale Wildspezialitäten und Premium Rindfleisch aus Alberta. Die Gäste genießen zunächst ein à la Carte Frühstück und mittags werden zwei Lunch-Varianten offeriert. In einem Jahr verpflegt das 85-köpfige Team rund um die vier Chefköche etwa 100.000 Gäste - eine logistische Herausforderung in der »rollenden Küche«, denn der Platz ist begrenzt. Abends dinieren die Gäste dann im jeweiligen Hotel, in dem sie auch die Nacht verbringen.

Natur erhalten
Beim Rocky Mountaineer ist man darauf bedacht, die Umwelt, die der Zug durchquert nicht zu schädigen. Die Naturkulisse sollte so schonend wie möglich behandelt werden - spezielle Technologien kommen zum Einsatz und reduzieren Emissionen und Lärm. Außerdem unterstützt die Betreibergesellschaft Umweltschutzorganisationen wie etwa die Pacific Salmon Fundation finanziell.

www.rockymountaineer.com

(von Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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