Schlichtes, schönes Design herrscht auch in der Berliner Bar vor.

Schlichtes, schönes Design herrscht auch in der Berliner Bar vor.
© Mikkeller

Mikkeller eröffnet Bar in Berlin

Die dänische Kult-Bier-Marke aus Kopenhagen eröffnet seine erste Bar in Deutschland.

Am 2. April fielen in Berlin gleich mehrere Startschüsse: Einmal für den Halbmarathon, der 34.000 Läufer auf die Straßen lockte – darunter auch Mitglieder des Mikkeller Running Clubs (MRC), einer internationalen Gruppe, die sportliches Laufen und hopfiges Trinken vereint.

Der zweite Startschuss fiel in der Torstraße, im Herzen des Szenebezirks Mitte, wo die lang ersehnte Mikkeller Bar offiziell ihre Türen öffnete und für alle Läufer auch gleich Freibier in die Becher füllte. Wie üblich in Berlin, erfolgte die Eröffnung mit Verspätung. Letzte Auflagen der Ämter verzögerten den eigentlich für März geplanten Start um zwei Wochen.

Vom Lehrer zum Gypsy-Brewer

Mikkeller Biere genießen weltweit hohes Ansehen und werden in 40 Länder exportiert. 2006 rief der ehemalige Mathematik- und Physik-Lehrer Mikkel Borg Bjergsø in Kopenhagen als Autodidakt sein Brauprojekt ins Leben, um der Biervielfalt mit anspruchsvollen und kühnen Suden auf die Sprünge zu helfen. Faszinierende Sauerbiere, Kaffee-Spezialitäten auf Imperial Stout-Basis, holzgereifte Biere aus Bourbon- oder Sauternes-Fässern, Ale mit Birne und intensiver Hopfung – die Bandbreite ist bemerkenswert.

Mikkeller ist keine Brauerei im eigentlichen Sinne, sondern der Inbegriff des so genannten »Gypsy Brewing«, des Wanderbrauens, oder auch Phantom- oder Kuckucksbrauens, wie es zuweilen genannt wird. Der Brauprozess erfolgt dabei in den Sudhäusern befreundeter Brauer. Im Fall von Mikkeller sind dies dann so namhafte Braustätten, wie Three Floyds aus Chicago, D'Proef aus Belgien oder Anchorage Brewing in Alaska.

Der eineiige Zwilling von Mikkel Borg, Jeppe Jarnit-Bjergsø, betreibt übrigens von Brooklyn aus ebenfalls ein Gypsy-Brewing-Unternehmen. Es trägt den Namen »Evil Twin«.

24 prall gefüllte Zapfhähne

International bieten knapp 30 Mikkeller-Bars zwischen Kopenhagen, Los Angeles, Taipeh und Barcelona die Spezialitäten des dänischen Kreativbrauers. Nun ist auch in der deutschen Hauptstadt eine Einkehr mit 24 Zapfhähnen hinzugekommen. Zur Eröffnung waren zwei Drittel der Hähne mit Mikkeller-Bieren besetzt, darunter das kraftvolle schwarze India Pale Ale »Beer Hop Breakfast« oder ein spontanvergorenes Lambic-Bier mit Kirschen und Himbeeren. Highlight am Hahn ist derzeit ein Imperial Stout, das im Bourbon Fass nachreifte.

Die Bar folgt dem Leitmotiv zahlreicher anderer Mikkeller-Bars. Helle Wände, stilvolle Leuchtkörper und warme Holztöne. Die drei Raumbereiche der Gaststätte wirken schlicht, ohne dabei ungemütlich zu sein. Die Lage an der hippen Torstraße, unweit des Rosenthaler Platzes, ist ein Hotspot im aktuellen Berlin. Die digitale Boheme sorgt für internationales Flair und nahe gelegene Medien-Agenturen, Outlets der Mode-Szene und neugierige Touristen sorgen für ein buntes Klientel.

Ein sympathisches Tresenteam sorgt ab der Mittagszeit für freundliche Atmosphäre und kompetente Beratung, auch wenn der Tag womöglich mit den ausgesuchten Kaffeespezialitäten von Five Elephant beginnt. Später begleiten dann prächtige Käse und Wurstwaren den Bierdurst. Später wären dann auch die Mikkeller-Spirituosen ein Probiertipp, insbesondere der mit Simcoe-Hopfen kaltgehopfte Vodka. Die Mikkeller Bar – ein neuer und sehr sympathischer neuer Ort der Biervielfalt in der Hauptstadt. Sehr willkommen.

Info

Mikkeller Berlin
Torstraße 102
10119 Berlin-Mitte

www.facebook.com/mikkellerberlin
www.mikkeller.dk/location/mikkeller-berlin

Peter Eichhorn
Peter Eichhorn
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