Seit diesem Jahr müssen Restaurants ihren Gästen Mehrwegverpackungen anbieten.

Seit diesem Jahr müssen Restaurants ihren Gästen Mehrwegverpackungen anbieten.
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Mehrwegpflicht: So liefen die ersten drei Wochen

Der Umwelt zuliebe müssen die meisten Restaurants zum Mitnehmen der Speisen seit Anfang des Jahres Mehrwegverpackungen anbieten – und das läuft bisher noch nicht so gut wie erhofft.

Allein in Deutschland entstehen durch die Takeaway-Einwegverpackungen von Lieferdiensten, Restaurants oder Cafés jährlich rund 280.000 Tonnen Müll. Um diese Menge zu reduzieren, müssen die meisten Gastronomiebetriebe jetzt auch für Speisen, die zum Liefern oder Mitnehmen bestimmt sind, Mehrwegverpackungen anbieten. Die Idee klingt zunächst gut, doch in der Umsetzung gibt es noch Probleme.

Diese Probleme gibt es

Da die sogenannte Mehrwegangebotspflicht nur für Speisen gilt, die beim Außerhausverkauf sonst in Plastik verpackt werden, nutzen nun viele Restaurants beschichtete Papierverpackungen, was das Müllproblem lediglich verschiebt. Zudem sieht beispielsweise der »Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Sachsen-Anhalt« (DEHOGA) noch große Herausforderungen bei der Akzeptanz: »Wir müssen ab sofort den gleichen Preis für Ein- und Mehrweg verlangen«, was dazu führe, dass viele Kunden sich weiterhin für die Einwegverpackung entscheiden, um zusätzlichem Aufwand aus dem Weg zu gehen. Zudem sind die Kunden es offenbar beispielsweise von leeren Getränkekisten gewohnt, diese nicht unmittelbar zurückzubringen, was für die Restaurants zur logistischen Herausforderung wird, wenn sich die Rückgabe der Mehrwegverpackungen verzögert.

Viele gastronomische Betriebe setzen die Pflicht, neben Ein- auch Mehrwegverpackungen anzubieten, einer Greenpeace-Recherche zufolge außerdem noch gar nicht um. So testete die Umweltorganisation zwischen dem 1. und 15. Januar deutschlandweit in 687 Fast-Food-Ketten, Imbissen, Lieferdiensten und Frischetheken, ob die Gastronomen die Mehrwegangebotspflicht umsetzen. Das Ergebnis: 52 Prozent der getesteten Betriebe hielten für umweltbewusste Kunden keine Mehrwegverpackung vor.


Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
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Von Redaktion