Neu in München: Masi Bar.

Neu in München: Masi Bar.
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»Masi-maler« Genuss in Münchens neuer Weinbar

Das vierte Lokal der weltberühmten Amarone-Marke »Masi« sorgt mit Weinen des Familienimperiums und besonderen Gerichten für Italianitá in der Maximilianstraße.

Eigentlich wollte die Familie Boscaini, in 7. Generation Winzer im Valpolicella-Gebiet, ja bereits letzten November ihre Münchener Niederlassung eröffnen. Umso breiter war das Lächeln von Raffaele Boscaini und Weingut-Geschäftsführer Federico Girotto daher bei der nunmehr endlich nachgeholten Eröffnung der »Masi Bar Munich«. Nicht einmal der Platzregen konnte die Freude und das südliche Flair vor dem ikonischen Campari-Haus trüben. »Wir wollen die Region und ihre Tradition mit den Weinen erlebbar machen«, erklärte Girotti, dass man mit den Lokalen bewusst den Kontakt zum Endkonsumenten suche. Schließlich führt die Bar, geleitet von Klaus Englisch von Stelzer, nicht nur den Amarone, sondern das gesamte Weinportfolio der Weltmarke aus dem Veneto. Immerhin 50 Etiketten aus den eigenen Kellereien des 249 Jahre alten Unternehmens finden sich auf der Weinkarte: Der Trento DOC-Spumante »Conte Federico« von Bossi Fedrigotti ebenso wie Canevel-Spumante aus Valdobbiadene, der aufstrebende Weißwein Lugana vom Gardasee oder der rote Süßwein Recioto di Valpolicella.

Valpolicella als Mojito-Basis

Letzteren serviert die Bar als Aperitivo in Form eines »Reciojito«, der statt weißem Rum eben diese spezielle Valpolicella-Variante nutzt. »Es gibt aber auch Gerstensaft aus München, wenn es sein muss«, sagt Englisch von Stelzer lachend. Die nach längerer Suche final gefundene Location der vierten »Masi Bar« weltweit (nach Cortina d'Ampezzo, Zürich und dem Restaurant in der Heimatregion) hält der Bayer für ideal: »Man kann hier die Shoppingtour beginnen oder man kann sie hier beenden.« Vor allem die Sitzplätze im Innenhof bieten Ruhe auch in der belebten Luxusmeile der Maximilianstrasse. Auch sie atmen reduziertes Italo-Design, das Giovanna Mar aus Venedig (Studio Architetti Mar) für das Lokal vorgesehen hat: Knallrote Stühle, dunkles Holz und Anthrazit für die eigentliche Bar.

Kulinarisch geht man über die engere Heimat Veneto hinaus etwa bei den Pasta-Gerichten, die Bottarga mit Tortelli und Lachs kombinieren. Bigoli mit Garnelen wären eine weitere Variante. Besonders ist das Küchenkonzept aber auch, »weil in 60% der Gerichten Wein eine Zutat darstellt«, so Raffaele Boscaini stolz. Das reicht bis hin zur Rotweincreme als Kontrapunkt zur abschließenden Schoko-Mandel-Torte. Das Signature Dish in der Maximilianstraße 40 wiederum, Risotto mit dem berühmten »Costasera«-Amarone, zeigt das mit seiner attraktiven, roten Farbe an. Gewürzt wird es mit dem lokalen »Monte Veronese«-Käse.

Der Bürgermeister kam aus Italien zur Eröffnung

Diesem kulinarischen Aushängeschild des Veneto erteilte auch Bürgermeister Roberto Zorzi aus Masis Heimatgemeinde Sant'Ambrogio di Valpolicella seinen Segen; er kostete sich mit den Eröffnungsgästen durch das Angebot. Von einigen Gerichten wurden kleine Versionen gereicht, etwa den »Sarde in Saor«, die in der Restaurant-Portion mit drei Austern und Limettenkaviar ergänzt werden.

Angelegt ist die italienische Gastro-Botschaft in München als ganztägiges Konzept. Geöffnet ist von Montag bis Samstag jeweils 8.30 bis 23 Uhr, die wechselnde Tageskarte ergänzt die Standards wie Paccheri mit Basilikum. Zum Frühstück wird die Vitrine mit Süßem, Panini und Tramezzini bestückt. Die Küche verspricht auch hier ein wechselndes Angebot – »Saisonalität ist uns wichtig.« Dazu fließt ab 8.30 Uhr der Espresso aus der zweigruppigen Siebträgermaschine. Die Qualität, so hört man, kommt gut an – »etliche nehmen ihn auch am Weg ins Büro mit«, so Klaus Englisch von Stelzer. Dass man auch Humor hat im stylischen Lokal mit dem Schau-Weinkeller, erleben alle Gäste mit Hund: Deren Wasserschüssel befindet sich nämlich in einer Masi-Weinkiste.

Roland Graf
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