Nadine und Marco Akuzun machen sich in der Nähe von Ravensburg selbstständig.

Nadine und Marco Akuzun machen sich in der Nähe von Ravensburg selbstständig.
© Wilhelm Betz Fotografie

Marco Akuzun plant Neustart mit »Syrlin Speisewelt«

Das »Top Air« in Stuttgart war Deutschlands einziges Flughafenrestaurant mit Stern. Der frühere Küchenchef macht sich nun mit einem Vier-Millionen-Euro Projekt selbstständig.

Nach dem Aus für das einzige Sternerestaurant in einem Airport ist inzwischen bekannt geworden, dass der Flughafen Stuttgart der Wöllhaf Gruppe, die dort und in einigen anderen deutschen Destinationen noch weitere Gastro-Objekte betreibt, zum 31. Oktober komplett gekündigt hat. Marco Akuzun, ehemaliger Geschäftsführer und Küchenchef des »Top Air«, war davon ebenso überrascht – aber der 39-Jährige hat längst eigene Pläne: In Weingarten (Kreis Ravensburg) will er Mitte August die »Syrlin Speisewelt« eröffnen.

Entstehen soll das Projekt im »Syrlin-Quartier«, einem 2019 fertiggestellten Dienstleistungskomplex mit mehr als 6000 Quadratmetern Nutzfläche an der Verbindungsstraße zwischen Weingarten und Ravensburg. Die Gastronomie in der ersten Etage soll über eine Außentreppe und eine an die 280 Quadratmeter große Terrasse erschlossen werden. Im 400 Quadratmeter großen Innenbereich werden ein »Restaurant« genanntes Fine Dining und ein Bistro namens »Kostbar« bespielt. Für die rund vier Millionen Euro hohe Investition hat Marco Akuzun einen stillen Teilhaber, der vorerst nicht genannt werden möchte und ihm über einen Küchenbauer vermittelt wurde.

Zutaten aus dem Bodensee

»Hier in der Region gibt es wenig Spitzengastronomie«, sagt Akuzun, der zu den besten Köchen Stuttgarts zählte und »natürlich wieder einen Stern haben« wolle, aber das sei »nicht oberste Priorität«. Seine Frau Nadine wird wie im »Top Air« den Service leiten. Das »Restaurant« soll 22 Plätze haben und ein Menü mit vier bis sechs Gängen bieten. Die »Kostbar« wird maximal 38 Plätze im Innenbereich haben und soll für Familien ebenso geeignet sein wie für Geschäftsleute beim Business-Lunch. Dazu soll es zwei Veranstaltungsräume für 25 beziehungsweise 10 Personen geben.

Die Nähe zum Bodensee soll sich vor allem im casual Bereich durch regionale Spezialitäten widerspiegeln. Im Fine Dining werden auch klassische Gourmetprodukte wie Steinbutt oder Carabinero zelebriert. Wichtig sei Akuzun, dass keine Zweiklassengesellschaft entstehe. Die Bereiche sollen mit viel Holz und anthrazitfarbenen Sitzbezügen »Gemütlichkeit und Wohnzimmeratmosphäre« ausstrahlen und nicht voneinander abgetrennt, sondern durchlässig sein. Der Unterschied werde »nur auf dem Teller zu sehen sein« sagt Akuzun, der mit einem siebenköpfigen Küchenteam plant.

Matthias Ring
Autor
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