Loire – Ein Fluss und seine Weine
Weinreben und Schlösser prägen das Bild entlang der Loire.
© Stevens Frémont

Weinreben und Schlösser prägen das Bild entlang der Loire.
© Stevens Frémont
Rot, Weiß, Rosé, und Schaumweine, reinsorting oder assembliert – die Weinregionen entlang der Loire haben für jeden Geschmack den passenden Wein. Von Nantes bis Blois gedeihen auf beiden Seiten des Flusses auf 43.000 Hektar die Weine des Loire-Tals. 50 Weinanbaugebiete des Loire-Tals sind mit einer Herkunftsbezeichnung versehen, eine fällt unter die Bezeichnung IGP. Gemeinsam sind sie im sogenannten »InterLoire«-Verbund organisiert. Von den Kellereien, die entlang der Loire liegen sind rund 3.000 Teil des Dachverbandes für Winzer und Handelshäuser/Kellereien.
Dicht gedrängt im westlichen und mittleren Teil der Loire findet sich ein Großteil der Appellationen und Denominationen. Dabei kommt jeder Region eine besondere Aufgabe zu. Die Region Pays Nantais rund um Nantes beherbergt bisher sechs Appellationen und drei Denominationen, vier weitere sind im Prozess der Anerkennung. Sie alle stehen aufgrund der Nähe zum Antlantik für frische Weißweine, die hervorragend zu Austern passen. Die hier vorherrschenden Rebsorten Melon de Bourgogne für die Muscadet-Weine und Folle Blanche für den Gros Plant du Pays Nantais gibt es in keiner anderen Loire-Appellation.

© Pierre Jarrige
Die drei wichtigen Rebsorten Chenin, Cabernet Franc und Sauvignon sind in den Regionen Anjou-Saumur und Touraine mit jeweils 19 Appellationen und acht Denominationen und zehn Appellationen und fünf Denominationen zuhause. Chenin Blanc kann reinsortig oder assembliert mit Cabernet Franc zu einem Crémant de Loire ausgebaut werden. Der Schaumwein wird auch »Fines Bulles« genannt und ist der Exportschlager der Region – Deutschland gilt als größter Markt. Die Produktion wurde und ist geprägt von Kellermeistern der Champagne, die sich mit ihrem Wissen um die traditionelle Flaschengärung in eigenen Kellereien an der Loire angesiedelt haben. Aber auch die erste Rebsorte der Region, Cabernet Franc, ist hier zu Hause. Da die Rebe im 5. Jahrhundert über die Häfen der Bretagne ihren Weg in das Loire-Tal gefunden hat wird sie auch »Breton« genannt. Sie erstreckt sich inzwischen über ein Viertel der gesamten Loire-Rebfläche und ist so die meistangebaute rote Rebsorte der Region.

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Und auch der Rosé hat im Loire-Tal ein Zuhause, die Produktion der Weine ist eine der bedeutendsten in Frankreich – im Zuge der Anpflanzung neuer Sorten wurde auch der Grolleau hier heimisch. Die Rebsorte ist bis heute Hauptbestandteil des Rosé d'Anjou, einer der beliebtesten Rosés Frankreichs. Er ist ein charmanter Begleiter an sommerlichen Tagen, auf der Terrasse und beim Picknick. 17 Millionen Flaschen werden jährlich von 280 Kellereien produziert – und in über 100 Länder weltweit exportiert.

Das Château de Saumur beherbergt heute zwei Museen.
© InterLoire
Schlösser entlang der Loire
Der Weg, den die Loire in ihrem Lauf zurücklegt, ist imposant. Und auch die Schlösser, die an den Ufern des Flusses ihre volle Pracht enfalten, sind ein absolutes Highlight und ziehen in ihren Bann. In den einstigen Festungen gingen Edelmänner, Ritter und Damen ein und aus. 400 Schlösser säumen die Loire, darunter das Château de Saumur. Die alte Festung thront als Symbol der Stadt Saumur über ebendieser und wurde von den Herzögen von Anjou im 14. und 15. Jahrhundert – darunter König René – in einen Palast umgewandelt. Das Schloss beherbergt heute zwei Museen, deren Besuch lohnt.

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Loire hautnah
Sie wollen mehr über die Loire-Region und ihre Weine erfahren oder die vinophile Vielfalt vor Ort erleben? Mehr Infos dazu gibt es hier: www.vinsvaldeloire.fr