Die einen lieben, die anderen halt wenig von ihm: Leon Löwentraut polarisiert mit seiner Kunst.

Die einen lieben, die anderen halt wenig von ihm: Leon Löwentraut polarisiert mit seiner Kunst.
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Leon Löwentraut: Das Leben. Eine Reise.

Kunst-Shootingstar Leon Löwentraut im Interview über das Leben auf Reisen, seine Arbeit und ein besonderes Projekt in Salzburg.

Die Kunstszene streitet sich seit geraumer Zeit über einen Namen: Leon Löwentraut. Wunderkind oder »Geschäftsmodell Kunststar«, wie ihn der Standard zuletzt betitelte? Wie auch immer die Antwort eines jeden darauf ausfällt bleibt festzuhalten, dass Löwentraut polarisiert. Der Hype um seine Person macht aus Löwentraut einen international vertretenen Künstler – und damit einen Mensch auf der Durchreise. Ein Gespräch über Reisen, Inspiration und Privilegien.

Falstaff: Herr Löwentraut, wenn man Sie verfolgt, bekommt man den Eindruck, dass Sie ständig unterwegs sind. Wo erreichen wir Sie gerade?
Leon Löwentraut: In Madrid habe ich gerade in der neu eröffneten Gerhardt Braun Gallery meine Ausstellung »No Limits« featuring »Volar«, die noch bis zum 3. Dezember zu sehen ist, eröffnet. Es war eine große Ehre für mich, dass ich in Spanien meine neuen Arbeiten und die Rauminstallation »Volar«, die ich gemeinsam mit den Professoren Matthias Pfaff und Christian Schmachtenberg sowie der Master Class des Studiengangs Virtual Design der Hochschule Kaiserslautern entwickelt habe, zeigen durfte. Dabei geht es um zukunftsweisende Inszenierungskonzepte. Zur Vernissage hat mein Freund David Garrett fünf Stücke gespielt. Es war spektakulär.

In diesem Jahr haben Sie außerdem bereits in Dubai, der Schweiz und Salzburg ausgestellt. Gab es für Sie einen Ort, der besonders herausgestochen ist?
Für mich ist eigentlich jeder Ort auf seine Weise spannend. Entscheidend ist, wie sehr er mich inspiriert, dass ich mich wohlfühle und mit den Menschen gut auskomme. 

Sie sind jetzt 24 und das geht bei Ihnen bereits seit 2015 so. Wie schauen Sie rückblickend auf eine Zeit, in der Sie noch sehr jung, aber dennoch viel unterwegs waren? 
Das ist natürlich schon etwas ganz Besonderes, so viel unterwegs zu sein. Ich durfte meine Kunst an Orten ausstellen, von denen andere nur träumen können. Das ist wirklich ein Privileg – so viel herumzukommen und Menschen aus aller Welt zu treffen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Sie sprechen davon, dass Sie gerne nachts malen und sich dann auch durch Musik in die passende Stimmung versetzen. Musik scheint also einen entscheidenden Einfluss auf ihre Kunst zu haben. Kann man das vom Reisen auch behaupten?
Definitiv! Meine Kunst lebt von Inspiration – und die kann man überall finden, und ich finde sie unter anderem in der Musik, in Begegnungen und in Gesprächen – vor allem auch auf Reisen. 

Gibt es eine, die einen besonderen Eindruck hinterlassen hat und sich heute in Ihrer Kunst widerspiegelt?
Ich war vor kurzem in Thailand und, wie schon gesagt, in Madrid. Die Eindrücke und die unterwegs angefertigten Skizzen nehme ich mit nach Hause und verarbeite sie in meinem Atelier. Wie sich das in meiner Kunst widerspiegelt? Kommen Sie in meine Ausstellungen und lassen Sie sich überraschen!

Vor kurzem haben Sie mit ihrem Werk »Lost Horizon« die Talstation der Salzburger Festungsbahn neu gestaltet dürfen. Welchen Bezug hatte dieses Werk zur Stadt Salzburg und der Festungsbahn?
Dabei ging es mir darum, die Öffentlichkeit weiter für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Die Erde ist ein wunderbarer Planet, und wir müssen alles tun, um ihn zu erhalten. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Erde auch für unsere Kinder und deren Kinder lebenswert ist. Wir wollen die Welt zum Besseren verändern. Dafür müssen wir weltweit zusammenhalten, zusammenarbeiten und global agieren.  

Abschließend ein kleiner Ausblick: Wo geht es für Sie in diesem Jahr noch hin und auf welche Reise freuen Sie sich besonders?
Als nächstes geht es nach Wien, wo ich am 29. September in der Galerie Hartinger die Ausstellung »Addiction« vorstelle. Dazu sind alle Kunstliebhaber eingeladen. Es wird grandios – versprochen!  Ich freue mich auch schon auf die Art Toronto vom 27. bis 30. Oktober. Danach folgt mein Auftritt auf der Art Miami vom 29. November bis 04. Dezember.  

© teNeues

Buchtipp

Leon Löwentraut
teNeues Verlag
320 Seiten
€ 125
ISBN 978-3-96171-423-0

Felix Moßmeier
Felix Moßmeier
Digitalredakteur
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