Einzeln in Plastik verpackt – wem fällt so etwas ein?

Einzeln in Plastik verpackt – wem fällt so etwas ein?
© Adobe Stock / Martin Bergsma

Lebensmittelverpackungen aus Plastik wenig beliebt

Aktuelle Studie zeigt: Deutsche bevorzugen Lebensmittelverpackungen, die sie für nachhaltig halten

Deutsche Verbraucher sind bereit, mehr Geld für Lebensmittelverpackungen zu bezahlen, die sie als nachhaltig empfinden. Das zeigt eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Laut dieser sind bei Obst und Gemüse unverpackte Lebensmittel am beliebtesten, gefolgt von Papierverpackungen und solchen aus Recyclingplastik. Konventionelles Plastik und sogar sogenanntes Bioplastik schneiden hingegen schlecht ab. In die Auswertung der nicht-repräsentativen Studie flossen Angaben von rund 260 Personen ein. Diese wurde kürzlich im Fachjournal Resources, Conservation and Recycling veröffentlicht.

Frühere Studien zur Akzeptanz verschiedener Verpackungsmaterialien legten oft den Fokus auf wenige Verpackungsalternativen. Die Befragten konnten sich beispielsweise nur zwischen konventionellem und Bioplastik entscheiden. Eine breitere Optionsvielfalt, die beispielsweise auch unverpackte Produkte einbezieht, wurde in der Forschung hingegen zu wenig berücksichtigt, heißt es von den Verantwortlichen der neuen Studie. In dieser konnten die Befragten deshalb – ähnlich wie bei einem Einkauf im Supermarkt – zwischen Produktalternativen mit unterschiedlichen Verpackungen wählen, die sich auch im Preis voneinander unterschieden. Zusätzlich sollten sie eine Rangfolge für Verpackungsmaterialien nach ihrer Nachhaltigkeit erstellen und Angaben zu ihrem Wissen über einzelne Verpackungsmaterialien sowie ihren Wünschen bezüglich Produktverpackungen beim täglichen Einkaufen machen.

Die Konsumenten waren demnach bereit, mehr Geld für Alternativen zu konventionellen Plastikverpackungen auszugeben, wenn sie diese als nachhaltiger empfinden, heißt es weiter. Es zeigte sich zudem, dass die Wahrnehmung der Befragten nicht mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema übereinstimmen muss. Problematisch ist dabei vor allem, dass es bisher keinen generellen Konsens darüber gibt, welches Verpackungsmaterial tatsächlich nachhaltig ist. Über Bioplastik wissen Konsumenten generell sehr wenig – es wird eher ein Produkt vermutet wird, das für die Umwelt genauso schlecht ist wie konventionelles Plastik, sagen die Studienautoren.

Redaktion
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