Das »Jellyfish« in Hamburg.

Das »Jellyfish« in Hamburg.
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Laurin Kux hat Hamburger »Jellyfish« verlassen

Aufgrund steigender Wohnungs-mieten in der Hansestadt ist der Küchenchef in seine Heimat Münster zurückgekehrt, Stefan Barnhusen hat übernommen und präsentiert am 1. Juni sein erstes Menü.

Kein guter Monatsanfang für alle Freunde der gehobenen Fischküche: Laurin Kux, der einstige Küchenchef aus dem »Jellyfish«, hat das auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisierte Restaurant am Rande des Hamburger Schanzenviertels verlassen. Obwohl Kux im vergangenen Herbst erstmals einen Michelin-Stern erkochte und damit den größten Erfolg seiner Karriere feierte, hat er zum 1. Mai seinen Posten aufgegeben und ist aus Hamburg weggezogen, wie zuerst das Hamburger Abendblatt berichtete. Der Grund dafür ist so simpel wie traurig: Die hohen Mietpreise. »Wir wären gerne in Hamburg geblieben, aber wir finden leider keinen bezahlbaren Wohnraum für uns als fünfköpfige Familie«, sagte Kux dem Abendblatt.
Als Konsequenz geht Kux mit seiner Frau und den drei Kindern zurück in seine Heimatstadt Münster, wo er die Küchenleitung im Restaurant »Ackermann« übernehmen wird. Ihm zufolge sind die Wohnungspreise, die Angebote und die Lebenshaltungskosten in Münster deutlich familienfreundlicher.

Familienfeind Großstadt?

Traditionell ist die Gastronomiebranche nicht für gute Gehälter bekannt, auch wenn sich die Situation in den vergangenen Jahren etwas verbessert hat. Dass ein familiär gebundener Spitzenkoch aus finanziellen Gründen eine Großstadt verlässt, könnte deshalb in Zukunft häufiger vorkommen. Hohe Mieten in Städten wie Hamburg, Düsseldorf, München und Frankfurt machen das Leben selbst für Normalverdiener immer schwerer. Während sich Singles und Paare über Wasser halten können, finden Familien kaum noch bezahlbaren Wohnraum in Zentrumsnähe.

Stefan Barnhusen
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Kux’ Nachfolger Stefan Barnhusen, der schon übernommen hat und zum 1. Juni erstmals sein eigenes Menü präsentieren wird, hat das Problem (noch) nicht: Er ist kinderlos. Barnhusen kommt aus dem »Luce d'Oro« von Schloss Elmau, wo er als Souschef unter Christoph Rainer kochte. Jellyfish-Betreiber Hauke Neubecker sieht seine Verpflichtung als ambitioniertes Versprechen: »Aufgrund der beeindruckenden Vita von Herrn Barnhusen traue ich ihm eine kreative Weiterentwicklung zu«, sagte Neubecker gegenüber Falstaff. »Er hat Drei-Sterne-Erfahrung – damit sollte klar sein, wo die Reise hingeht.« Weiterhin sagte Neubecker, er habe den Anspruch, das »Jellyfish« als »bestes Fischrestaurant des Landes« zu positionieren. 

Philipp Elsbrock
Philipp Elsbrock
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