Anlässlich des Platinjubiläums von Elizabeth II. werfen wir einen Blick auf die Lieblingsspeisen und -getränke der Königin und darauf, welche Hersteller den Hof beliefern dürfen.
Der Prinz von Wales mag sich mit der Verleihung einer königlichen Erlaubnis an den kornischen Hersteller Camel Valley offiziell für englischen Schaumwein entschieden haben, und im Inland hergestellter Schaumwein ist heute ein regelmäßiger, patriotischer Bestandteil von Staatsbanketten; Ihre Majestät ist jedoch eindeutig dem Champagner treu geblieben.
Nicht weniger als acht Häuser verfügen über eine königliche Erlaubnis der Königin. Bollinger hat diesen begehrten Status seit seiner ersten Verleihung durch Königin Victoria im Jahr 1884 inne. Für andere Stimmungen und Anlässe kann Ihre Majestät zwischen Mumm, Krug, Lanson, Louis Roederer, Moët & Chandon, Pol Roger und Veuve Clicquot wählen - vielleicht wegen der Grande Cuvée »La Grande Dame«.
Die Schokolade, die man kauft, sagt viel über einen Menschen aus. Wenn Ihre Majestät sich nach Mars-Riegeln oder hochgelobten Schweizer Süßwaren sehnt, muss sie diese von ihren Enkeln einschmuggeln lassen. Ihre königlichen Befugnisse liegen bei der klassischen, britischen, fast ausschließlich anspruchsvollen Auswahl.
Nur einen kurzen Spaziergang vom Buckingham Palace entfernt befinden sich »Bendicks of Mayfair«, Anbieter der traditionellen After-Dinner-Minze, die Trüffelmeister »Prestat«, die ebenfalls eine königliche Vollmacht der verstorbenen Königinmutter besaßen, und »Charbonnel & Walker«, die ihr Geschäft in der Bond Street auf Anregung des zukünftigen Edward VII. eröffneten, als dieser noch Prinz von Wales war.
Wir alle brauchen einen beruhigenden Riegel Dairy Milk im Schrank für Notfälle, und Ihre Majestät ist offensichtlich nicht anders: »Cadbury« ist auch stolzer Besitzer eines königlichen Garantiescheins.
Im Hause Windsor sind auch andere Spirits erhältlich, aber die Liste der königlichen »Warrant Holders« der Königin zeigt eine klare Vorliebe für Schottlands berühmtes »Wasser des Lebens«. Die Welt mag verrückt geworden sein nach teuren Single Malts, aber die offizielle Lieferantenliste Ihrer Majestät zeigt eine Vorliebe für die alltäglichen Mischungen, die man im Laden an der Ecke kaufen kann.
Da ist John Dewar & Sons, die Heimat von »Dewar's White Label« und »William Lawson's Finest Blends«, sowie von Single Malts wie Aberfeldy und Royal Brackla. Als Nächstes kommt ein weiterer Blended-Whisky-Gigant, John Walker & Sons, verantwortlich für die »Johnnie-Walker-Reihe«. Dann gibt es noch den in Glasgow ansässigen Blender Matthew Gloag & Sons - vielleicht kein Familienname, aber ihre Marke »The Famous Grouse« ist es auf jeden Fall.
Als ob diese Sammlung nicht schon für genügend Nachschub sorgen würde, verfügt Royal Lochnagar über einen weiteren königlichen Warrant. Vielleicht ist es hilfreich, dass die Brennerei nur eine Meile von Balmoral, der schottischen Residenz Ihrer Majestät, entfernt ist - sehr praktisch, wenn sie schnell etwas nachfüllen müssen.
Nach einem anstrengenden Tag mit Investitionen, der Eröffnung von Gemeindezentren und der Begrüßung von Staatsoberhäuptern muss die Teestunde eine wichtige Pause im königlichen Zeitplan sein, bevor es am späten Abend zu den Strapazen eines Staatsbanketts kommt.
Der Nachmittagstee hat sein eigenes Labyrinth von Ritualen und Etikette, aber die Inhaber der königlichen Erlaubnis geben einen klaren Einblick in ihre eigene Herangehensweise. Für besondere Anlässe ist der Luxus-Teespezialist »Fortnum & Mason« gefragt, aber für den Alltag scheint das britische Grundnahrungsmittel »Twinings Tea« völlig ausreichend zu sein.
Tunkt Ihre Majestät ein? Das scheint unwahrscheinlich, obwohl »United Biscuits« eine Liefererlaubnis besitzt, was stark darauf hindeutet, dass »McVities«, die Wahl des anspruchsvollen Teetrinkers, ein Favorit des Palastes ist. Das noch robustere und zuverlässigere »Walker's Shortbread« könnte aus ähnlichen Gründen ebenfalls in die engere Wahl kommen. Was die Marmelade zu den frisch gebackenen Scones angeht, so hat der Hersteller »Tiptree« aus Essex das königliche Gütesiegel.
Leider können wir die Speisekammer Ihrer Majestät nicht durchstöbern, aber wie bei allen anderen scheint sie mit einem eklektischen Sortiment an Spezialprodukten bestückt zu sein, die nicht so einfach gegen Alternativen ausgetauscht werden können und sich für wählerische Gäste oder ganz spezielle Wünsche anbieten.
Zu den weniger vorhersehbaren Inhabern des königlichen Garantiescheins der Königin gehört »Allens Farm«, der Hersteller der lokalen Spezialität »Kentish Cobnut«, einer Haselnusssorte. Dann gibt es noch »Angostura«, die den unverzichtbaren Magenbitter für den rosafarbenen Gin liefern, und die Tabasco-Sauce der »McIlhenny Company«, die ebenfalls auf dem Cocktailwagen liegt.
Ein paar wahrhaft globale Giganten haben es in die königliche Auswahl geschafft: »Coca Cola«, das vermutlich für die Gäste aufbewahrt wird, und »Heinz«. Es ist unklar, ob sich die Berechtigung von Heinz auf die für »Bloody Mary« unverzichtbare »Lea & Perrins Worcestershire Sauce« oder auf die gebackenen Bohnen des Unternehmens bezieht: perfektes Comfort Food für eine dringend benötigte ruhige Nacht.
