Tim Mälzer und Björn Swanson

Tim Mälzer und Björn Swanson
© RTL / friese.tv / Andreas Friese

Kitchen Impossible: Tim Mälzer vs. Björn Swanson

Zum Auftakt der 7. Staffel von Kitchen Impossible steigt Tim Mälzer gegen den Berliner Spitzenkoch Björn Swanson in den Ring. Unfall und Feuershow inklusive.

»Der Björn muss leiden«, sagt Tim Mälzer zum Staffelauftakt von Kitchen Impossible. »Ich glaube, dass der Mälzer große Angst hat«, setzt sein Kontrahent Björn Swanson in Folge 1 der 7. Staffel des VOX-Erfolgsformats nach. Das Niveau ist gleich im Intro hoch – an Beleidigungen.

Es geht also wieder los mit dem »Küchenbullen«, seinem losen Mundwerk und seinen Herausforderungen. Im Zentrum, wie immer, die schwarze Box und die Challenge, ein Gericht nur auf Basis der Sinneseindrücke möglichst originalgetreu zu rekonstruieren.

Björn Swanson, der mit seinem Berliner Restaurant »Faelt« einen Michelin-Stern führt, hat »Bock drauf, den Mälzer zu schlagen.« Dieser wiederum hofft beim Besuch in Berlin, nicht wieder mit einer »Bumsaufgabe« konfrontiert zu sein. Swanson vergleicht er indessen mit der Spree-Metropole, er sei »Berlin auf zwei Beinen. Ein bisschen schön, ein bisschen hässlich und verdammt laut.« Swanson verspricht indessen: »Er kriegt richtig auf die Fresse« – und zwar bei diesen Challenges.

Die Ziele in Folge 1

Tim Mälzer: Baden-Württemberg und Bayern
Hinweise:
Bierkrug, Luftballons
Locations: Restaurant »oben« in Heidelberg und »Huberwirt« in Pleiskirchen

Björn Swanson: Hamburg und Hessen
Hinweise:
kleiner Kaktus, 17 Euro
Locations: »Die Gute Botschaft« in Hamburg und »Seven Swans« in Frankfurt am Main

»Bratpfannen-Bums-Kollegen«

Seine erste Aufgabe führt Tim Mälzer nach Heidelberg, wo er sich – bescheiden, wie man ihn kennt – gleich mal als »König vom kulinarischen Deutschland« bezeichnet. Nachdem er nähere Bekanntschaft mit einem Weißkopfseeadler gemacht hat, erwartet ihn die erste Box der neuen Staffel. Auf den ersten Blick identifiziert Mälzer ein »spießiges Pseudo-Hipster-Ding« und will das Gericht nichtmal probieren. Es gilt »Hecht & Sellerie« von Robert Rädel vom Restaurant »Oben« nachzukochen. Dieser steht für eine puristische, regionale, saisonale wie nachhaltige und experimentelle Küchenphilosophie – etwas, womit Mälzer bekanntlich nichts anfangen kann.

Toller Hecht

Beim Einkauf setzt Mälzer auf Kartoffelpüree-Pulver und hat das Glück, dass es im Laden keinen Zander, sondern nur Hecht gibt – zufälligerweise genau der richtige Fisch. Andere Zutaten, wie etwa die Gurke, hat das Kitchen Impossible Mastermind gänzlich falsch identifiziert. In der Küche zeigt sich Mälzer dann von seiner »besten« Seite, improvisiert, was das Zeug hält und überschätzt sich einmal mehr: »Ich will nicht sagen, geiler als das Original, aber schon ganz geil.« Optisch tastet sich Mälzer sehr gut ran, geschmacklich fällt seine Leistung aber ab. So gerät sein Asche-Ring bitter und sein Sud schmeckt primär nach Gurke. »Tim hat sich schon relativ kreativ bewährt«, urteilt Robert Rädel.

»Japanische Fischpizza«

»Ich habe die große Schatulle der Hinterfotzigkeit aufgemacht«, sagt Mälzer. Erstmals in der Geschichte von Kitchen Impossible schickt er einen Gegner nämlich in eines seiner eigenen Restaurants. Für Björn Swanson geht es in »Die Gute Botschaft« nach Hamburg. In der Box: Okonomiyaki & Karaage – »japanisches Kneipenessen«, wie es Mälzer nennt. »Scheiße, muss das sein?«, ist Swansons erste Reaktion auf das Gericht. Doch dann gibt er sich der bekennende Fisch-Verweigerer optimistisch: »Eine geile Aufgabe, gut zu bewältigen.«

Das japanische Kohl-Omelette und das Crispy Chicken muss Swanson unter Beobachtung von Küchenchef Kotaro Mori zubereiten. Und dabei stellt sich der einstige Football-Linebacker zunächst nicht so schlecht an. Beim Teig vergisst er allerdings auf die Yam-Wurzel, die er nicht herausgeschmeckt hat, und das Dashi, nimmt zu viel roten Ingwer und brät das Omelette dann auch nicht am Teppan-Grill, sondern in der Pfanne. Das Karaage frittiert er zwar doppelt, hatte es zuvor allerdings mit Ponzu mariniert. Auch die alles entscheidende, selbst gemachte Teriyaki-Sauce lässt Swanson weg. Aber der größte Fehler unterläuft ihm wohl bei der Kräuterwahl, denn Koriander hat in der japanischen Küche eigentlich nichts zu suchen. Damit zieht er auch den Unmut der Jury auf sich.

»Kamikaze-Bruchpilot«

Was haben Ketchup und Mayonnaise mit einem Traditionsgericht aus Oberbayern zu tun? Richtig: Nichts. Gemeinsamer Nenner: Tim Mälzer. Bei einem Ausflug in den Wald, bei dem Mälzer aufgrund seiner »Fahrkünste« mit einem Forstfahrzeug »schwer« verletzt, ist die Freude auf traditionelle Wirtshausküche groß. In der Box befindet sich allerdings das »Zockerbrot« 2.0. »Es klingelt null bei mir«, kommentiert Mälzer. Zubereitet hat es Alexander Huber, Obmann der Jeunes Restaurateurs Deutschland und Küchenchef im »Gasthaus Huberwirt«. Dieses blickt auf eine 400-jährige Geschichte zurück und wird heute in elfter Generation geführt.

Das Gericht war einst eine Art Resteessen, wenn die Küche bereits geschlossen hatte. Teil davon ist Schweinsbraten, Brot, verschiedene Saucen, und – sehr zur Freude von Grobmotoriker – Wachteleier. »Immer diese Kopf-Kacke von den Köchen«, motzt der Küchebulle und vergisst beim Einkauf unter anderem auf eine wichtige Zutat: Bier. Dieses fehlt dann beispielsweise in der roten Sauce, die der Hausherr als »mittlere Katastrophe« bezeichnet. Dass das Brot frittiert wurde und die Krokette aka Praline braun statt grün ist, wird dann auch von der Jury kritisiert. Mälzer gibt sich indessen gewohnt selbstsicher: »So dicht an zehn Punkten war ich lange nicht mehr.«

»Tim is ja schon ne kleine Bitch«

Björn Swanson macht als zweites Station in Frankfurt. Hier wartet komplexe Gemüseküche auf den bulligen Berliner. »Ich hasse Kartoffeln schälen wie die Pest«, sagt er und prompt wartet ein Kartoffelgericht aus der Feder von Ricky Sabbat darauf, nachgekocht zu werden. Im »Seven Swans«, dem einzigen veganen Sternerestaurant der Welt sind die Bedingungen »speziell«. Nicht nur, dass Sabbat seine Gerichte ausschließlich mit Wildkräutern würzt, auch die Raumsituation ist in dem im schmalsten Haus Frankfurts untergebrachten Restaurant eine Herausforderung.

Der Herd brennt

Swanson habe von Grund auf falsch begonnen, kommentiert Sabbat, der für sein Gericht die Kartoffeln unter anderem in ihrer eigenen Erde gart. Das hat Swanson nicht herausgeschmeckt, ebenso wenig hat er die vielen verschiedenen Wildkräuter richtig erkannt. Dafür kocht er mit special effects: »Wenn ich schon verkacke, mache ich wenigstens die beste Feuershow.« Auch der Cracker verlangt Mälzers Herausforderer einiges ab, generell bringt ihn »Das Kartoffelgericht« an seine Grenzen. »Man kann es essen, ohne zu sterben«, lautet Swansons nüchternes Fazit.

Wird diese Leistung schließlich reichen, um Tim Mälzer in die Knie zu zwingen? Das erfährt man am 6. Februar um 20.15 Uhr auf VOX. Und morgen in unserem Themenspecial.

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Marion Topitschnig
Autor
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