Pascal Couasnon, CEO Michelin Food&Travel, mit den Köchen der neuen Zwei-Sterne-Restaurants.

Pascal Couasnon, CEO Michelin Food&Travel, mit den Köchen der neuen Zwei-Sterne-Restaurants.
© Falstaff/Elsbrock

Kein neuer Drei-Sterner in Deutschland

Die neue Ausgabe des Guide Michelin ist erschienen. Große Überraschungen blieben aus, unter den 309 ausgezeichneten Restaurants sind fünf neue Zweisterner.

Mit Spannung wurde der neue Guide Michelin für Deutschland erwartet – jetzt stehen die neuen prämierten Restaurants fest, und große Überraschungen blieben aus. Es gibt in Deutschland kein neues Drei-Sterne-Restaurant, dafür aber fünf neue Zwei-Sterner: Das »Purs« in Andernach gewann seine zwei Sterne aus dem Stand, angehoben wurde die Bewertung beim »Sosein« in Heroldsberg, »Ox & Klee« in Köln, »Luce d'Oro« in Krün und »Alexander Herrmann by Tobias Bätz« in Wirsberg.
Unter den neuen, mit einem Stern ausgezeichneten Restaurants sind u.a. das »Ernst« in Berlin, das »Lakeside« und das »100/200« von Thomas Imbusch in Hamburg, das »NeoBiota« in Köln, sowie die Dessertbar »CODA Berlin«. Mit dem Münchner »Tian« bekommt die vegetarische Sternelandschaft rund um das »Seven Swans« in Frankfurt am Main und das »Cookies Cream« in Berlin Verstärkung. Eine besondere Leistung gelang Christoph Kunz, der in der »Dallmayr«-Nachfolge von Diethard Urbansky im neuen Konzept »Alois« in München aus dem Stand zwei Sterne holte, aber nicht als neuer Zwei-Sterner ausgewiesen wurde. Das »Haerlin« in Hamburg, das im Vorfeld als Kandidat für einen Drei-Sterner gehandelt worden war, hält seine zwei Sterne. 
Deutschland hat nun zehn Drei-Sterner, 38 Zwei-Sterner sowie 261 Restaurants, die mit einem Stern ausgezeichnet sind. Das sind insgesamt 309 besternte Adressen – so viele wie noch nie. Die Millionenstädte sind naturgemäß am stärksten vertreten, interessant wird es aber auch in der Reihe dahinter. So hat sich Nürnberg zu einem Spot für Gourmets entwickelt: Fünf Restaurants mit einem Stern sind in der fränkischen Metropole zu finden, dazu kommt ein Zwei-Sterner. Andernach, ein Städtchen in Rheinland-Pfalz, ist auf dem besten Wege, das nächste Baiersbronn zu werden: Bei einer Einwohnerzahl von 30.000 finden sich hier drei Sterne-Restaurants, darunter das frisch prämierte »purs« mit zwei Sternen.
Innerhalb von zehn Jahren hat Deutschland knapp 100 Sterne dazugewonnen. Pascal Couasnon, CEO Michelin Food&Travel, nannte Deutschland während der Pressekonferenz eine der »führenden Gourmetnationen«, mit einer neuen Generation von Köchen, die frisch und innovativ kochten. »Die Köche lassen sich immer mehr einfallen«, sagte Ralf Flinkenflügel, der Direktor für den deutschen und den schweizerischen Guide, im Gespräch mit Falstaff. Auf die ausbleibenden neuen Drei-Sterner angesprochen sagte Flinkenflügel: »Wir haben zwei oder drei schon länger im Blickwinkel. Aber bei drei Sternen muss einfach alles passen.« 
Für Ärger unter den Organisatoren sorgte die vorzeitige Bekanntgabe der neuen Sterne-Restaurants, die schon vor der offiziellen Pressekonferenz geleakt worden war. Wahrscheinlich seien die neuen Guides kurz vor der Präsentation heimlich abfotografiert worden, hieß es seitens Michelin. »Wir werden recherchieren, wie es dazu kam und dann Konsequenzen ziehen«, sagte Direktor Flinkenflügel dazu. 

© Falstaff/Elsbrock

Bib Gourmand 2019

Wie auch im vergangenen Jahr wurde der Bib Gourmand bereits im Vorfeld präsentiert. Der Guide für ein »Maximum an Schlemmerei bis 37 Euro« erscheint am 4. März und zeichnet 424 Betriebe in ganz Deutschland mit seinem Gütesiegel aus.

Foto beigestellt

Guide Michelin: Ab 4. März im Handel erhältlich

Taschenbuch: 960 Seiten
Verlag: Michelin
Sprache: Deutsch

Preis: € 29,95
(AT: € 30,80 / CH: CHF 39)

Philipp Elsbrock
Philipp Elsbrock
Autor
Patricia Astor
Patricia Astor
Redakteurin
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