Kein kalifornischer Wein mehr in Russland?

Offiziell wurden Weine wegen Qualitätsmängeln aus den Regalen genommen, über politische Motive wird spekuliert.

Zwar dürfte Wein in der Wodka-Nation Russland nicht zu den absatzstärksten alkoholischen Getränken zählen, dennoch sorgte nun ein Beschluss der russischen Verbraucherschutzbehörde für Schlagzeilen, demnach kalifornischer Wein nicht mehr verkauft werden darf. Offiziell wurden drei Weine aus dem Verkehr gezogen, da sie laut Behörde einen gesundheitsschädlich hohen Anteil an Phthalaten (Weichmacher in Plastikbehältnissen) und Bifenazaten (Bestandteil von Pflanzenschutzmitteln) aufweisen. Betroffen sind ein Rot- und zwei Weißweine: der Geyser Peak Merlot, der Gnarly Head Chardonnay sowie der Crane Lake Moscato wurden aus den Regalen genommen, wie Decanter.com berichtet.

Ukraine-Konflikt als Motiv
Während sich die Offiziellen auf die Laborresultate berufen, wird indes über ein politisches Motiv hinter der Aktion spekuliert. Gerade jetzt, wo sich die Fronten zwischen der USA und Russland im Ukraine-Konflikt immer mehr zu verhärten scheinen, kann das Verkaufsverbot auch als Warnsignal auf internationaler politischer Ebene gedeutet werden. Fakt ist jedenfalls, dass Russland in der Vergangenheit immer wieder Verkausverbote am Lebensmittelsektor als Maßnahme ergriffen hat, um anderen Nationen einen »Denkzettel« zu verpassen. Decanter berichtet etwa davon, dass Russland kürzlich wieder die Weinqualität des Nachbarstaats Georgien in Frage stellte. Bereits im Dezember 2014 schafften es rund 3000 Liter Wein, der Großteil davon stammte vermutlich aus Georgien und Bulgarien, nicht in russische Regale, weil sie bei Qualitätstests durchfielen bzw. die Zertifikate nicht gestimmt hatten.

(Redaktion)

Mehr zum Thema
Advertorial
Frühlingshafte Gefühle!
Mit dem ersten Hauch des Frühlings erwacht auch das Weingut Schneeberger zu neuem Leben, und das...
Advertorial
Die Essenz Australiens
Die eindrucksvolle Lagerfähigkeit und die vielfältige Herkunft der Trauben aus renommierten...