Die neue Deutsche Weinkönigin für 2022/23 heißt Katrin Lang und kommt aus Baden. Im Finale in Neustadt an der Weinstraße konnte die ausgebildete Winzerin und Önologin den Wettbewerb um die begehrte Krone für sich entscheiden und regiert fortan als 74. Deutsche Weinkönigin gemeinsam mit ihren Prinzessinnen Juliane Schäfer aus Rheinhessen und Luise Böhme aus Saale-Unstrut. 

Lang überzeugte die 70-köpfige Jury neben ihrer Persönlichkeit und ihrem Fachwissen auch mit ihren rhetorischen Fähigkeiten. Bei der alles entscheidenden Gala im Saalbau von Neustadt sahen sich die Finalistinnen, die bereits im Vorentscheid mit großer Fachkompetenz und souveränen Auftritten überzeugten, mit einer Vielzahl an kniffligen Aufgaben konfrontiert: Nach einer Blindverkostung, bei der Rebsorte sowie dazugehöriges Anbaugebiet bestimmt werden sollten, wartete auf die Teilnehmerinnen im Halbfinale auch die Darbietung einer spontanen Rede mit Einbindung fachfremder Begriffe. 

Bereits in der Blindverkostung überzeugte Lang mit ihrer treffsicheren Bestimmung des Weins und zeigte sich über den ersten Erfolg sichtlich gerührt. Auch ihre improvisierte Rede zur Eröffnung der Düsseldorfer ProWein meisterte die 23-Jährige mit Bravour. 

Überzeugen konnte Lang aber nicht nur die fachkundige Jury, sondern auch das Publikum sowie die Fernsehzuschauer, die in 2022 erstmals in der Geschichte der Deutschen Weinkönigin mitwählen durften. Die Neuerung, die der SWR gemeinsam mit dem Deutschen Weininstitut (DWI) bereits im August angekündigt hatte, solle zur Modernisierung beitragen und gleichzeitig mehr Transparenz schaffen. 

Neben Katrin Lang, Juliane Schäfer und Luise Böhme waren auch Mariella Cramer von der Ahr und Sophia Hanke aus der Pfalz im Wettbewerb um die Krone der 74. Deutschen Weinkönigin angetreten, sodass in diesem Jahr, statt der üblichen sechs Kandidatinnen, nur fünf im Finale aufeinander trafen. Grund für die verringerte Teilnehmeranzahl waren die durch das Corona-Virus verlängerten Amtszeiten vieler Gebietsweinköniginnen, die sich bereits für vorige Wahlen aufgestellt hatten.

Nach der Zwischenabstimmung, bei der die Jury aus besagten fünf Finalistinnen, die drei Weinmajestäten wählte, ging es in den Endspurt. Erholen konnten sich Lang, Schäfer und Böhme aber nicht: In einem Wissensduell traten sie gemeinsam gegen Peer Holm, Präsident der Sommelier-Union Deutschland, an, welches sie mit gelungenem Team-Work für sich entscheiden konnten. Abschließend hielt jede der drei Finalistinnen eine Rede darüber, wem sie im Falle eines Siegs die Krone der Deutschen Weinkönigin widmen würde. Für Lang eindeutig: Neben ihrer Heimat Baden bedankte sie sich auch bei ihrer Familie, vor allem bei ihrer Großmutter, die sie zum Weinbau gebracht hatte. 

Bei der emotionalen finalen Verkündung durch Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts, war Lang die Überraschung deutlich anzusehen. Freudestrahlend und unter lautstarkem Applaus nahmen die drei neuen Weinmajestäten ihre Kronen entgegen. »Mit den neu gewählten Deutschen Majestäten haben wir ein starkes Team das unsere heimischen Weine weltweit überzeugend repräsentieren wird«, so Reule in einer Mitteilung.

Mit der Entscheidung der Jury und des Publikums bleibt die Krone in Baden: Bereits im vergangenen Jahr hatte Sina Erdrich den Wettbewerb für Baden entscheiden können. Als 74. Deutsche Weinkönigin wird Lang nun gemeinsam mit ihren Prinzessinnen im Auftrag des DWI ein Jahr lang die deutsche Weinwirtschaft international vertreten und ihr Fachwissen bei mehr als 300 Anlässen unter Beweis stellen.