Steile Lagen und tiefblaues Meer sind charakteristisch für Süditalien – spannende Gegensätze ergeben auch spannende Weine.

Steile Lagen und tiefblaues Meer sind charakteristisch für Süditalien – spannende Gegensätze ergeben auch spannende Weine.
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Kampanien, Basilikata, Kalabrien: Die Trophy-Sieger 2021

Kampanien, Basilikata, Kalabrien – Das Gebiet blickt auf eine lange Weinbau-Geschichte zurück – vor allem in Sachen autochthone Rebsorten. Falstaff gratuliert den Trophy-Siegern 2021 Quintodecimo, Librandi und Galardi!

Kampanien, Basilikata und Kalabrien galten schon in der Antike als herausragende Weinbaugebiete. Die besten Lagen des römischen Imperiums – davon ging man damals aus – seien jene in Kampanien. Und die Region um Neapel ist auch heute noch das wichtigste der drei Anbaugebiete. Die rote Aglianico-Traube ist eine der hochwertigsten Sorten Italiens und wird wegen ihres hohen Tanningehalts oft auch »Nebbiolo des Südens« genannt.

In den Steillagen um Avellino findet sie als Taurasi ihren höchsten Ausdruck. Im weiter nördlich gelegenen Gebiet um Benevento erbringt der Aglianico del Taburno spannende Weine. Aus den Sorten Greco, Fiano und Falanghina werden in Kampanien zudem sehr interessante Weißweine erzeugt.

Aglianico spielt auch in der Nachbarregion Basilikata die Hauptrolle. An den Hängen des Vulkankegels des Vulture fallen die Weine im Vergleich zu Taurasi runder und weicher aus. In Kalabrien ist Weinbau auf die küstennahen Gebiete der Stiefelspitze konzentriert. Auch hier gibt es zahlreiche autochthone Sorten, etwa Gaglioppo und Magliocco.

(v.l.n.r.) Platz 1: Quintodecimo, Taurasi ­– Dicht und kernig, reifer Fruchtkern, spannungsvoll. Platz 2: Librandi, Gravello – Elegant und geschliffen, Waldfrüchte und ein Hauch Pfeffer. Platz 3: Galardi, Terra di Lavoro – Nach reifen Waldbeeren, edle Würze, salzig.
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(v.l.n.r.) Platz 1: Quintodecimo, Taurasi ­– Dicht und kernig, reifer Fruchtkern, spannungsvoll. Platz 2: Librandi, Gravello – Elegant und geschliffen, Waldfrüchte und ein Hauch Pfeffer. Platz 3: Galardi, Terra di Lavoro – Nach reifen Waldbeeren, edle Würze, salzig.

Die Sieger 2021

Der erste Platz unserer Trophy geht an einen Taurasi der Extraklasse, den Vigna Grande Cerzito Taurasi Riserva DOCG von Quintodecimo. Luigi Moio ist Professor für Önologie an der Universität Neapel und von vielen geschätzter Berater. 2001 gründete er nicht weit von Avellino mit seiner Frau seinen eigenen Betrieb Quintodecimo. Vigna Grande Cerzito entstammt einer gerade mal einen Hektar großen Einzellage mit vulkanischem Boden. Ein Musterbeispiel eines großartigen Taurasi, der neben Kraft auch Finesse zeigt.

Die Familie Librandi in Crotone zählt seit Jahrzehnten zu den herausragenden Qualitätsbotschaftern kalabrischer Weine. Sie sind die führenden Erzeuger von Cirò, dem bekanntesten Wein der Region. Ihr Gravello ist eine Cuvée aus Gaglioppo und Cabernet Sauvignon. Seit dem ersten Jahrgang 1988 ist der Gravello einer der ersten Topweine aus dem Süden. Der Jahrgang 2017 des Gravello eroberte den zweiten Platz.

Terra di Lavoro ist ein Landstrich im Norden Kampaniens. So heißt auch ein Wein von Galardi. Seit Beginn der 1990er-Jahre erzeugt die Familie bei Roccamonfina Weine auf vulkanischen Böden. Der Terra di Lavoro 2017, eine Cuvée aus Aglianico und Piedirosso, ist der Drittplatzierte unserer Trophy.

Erschienen in
Falstaff Nr. 01/2021

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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