Starkoch Massimo Bottura und Kaltern-Kellermeister Andrea Moser

Starkoch Massimo Bottura und Kaltern-Kellermeister Andrea Moser
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Kalterersee goes Bottura

Der oft als einfacher Jausenwein geschimpfte Kalterersee trumpft bei Massimo Bottura in der »Osteria Francescana« groß auf.

Kalterersee, das ist der fruchtigste und leichteste unter den Südtiroler Vernatschweinen. Leicht gekühlt serviert ein idealer Begleiter zu zünftigen Brotzeiten mit Speck und vielen anderen Südtiroler Gerichten. Ja, aber Kalterersee kann noch weit mehr! Durch sein mildes Tannin, seine feine Frucht und die niedrige Säure ist er auch zu vielen anderen Gerichten ein idealer Begleiter.

Andrea Moser, verantwortlicher Kellermeister der Kellerei Kaltern, größter und wichtigster Erzeuger von Kalterersee. »Ich finde es immer schade, wenn unser Kalterersee auf die Rolle des simplen Jausenweins beschränkt wird. Kalterersee ist leicht und fruchtbetont, dabei aber keineswegs banal. Er kann viel mehr!« Also weg von Kalterersee und Hüttenromantik, hin zu Kalterersee und Spitzenküche, wo man immer mehr nach leichten Weinen sucht. Andrea Moser und seine Mannschaft zielten hoch und kontaktierten Massimo Bottura in Modena. Bottura gilt als bester Koch Italiens. Mit seiner Osteria Francescana hält er seit vielen Jahren drei Michelin-Sterne, zwei Mal (2016 und 2018) war er erster auf der Liste der 50-Best Restaurants of the World.

Der Covid-Notstand machte das Projekt nicht einfach, muss doch die Osteria Francescana aufgrund der Bestimmungen geschlossen halten. Als hervorragende Notlösung erwies sich das Ausweichen in die Osteria Francescana at Villa Luigina, im Resort das Massimo Bottura und seine Frau Lara Gilmore vor eineinhalb Jahren vor den Toren Modenas eröffnet haben. Als Hotel mit angeschlossenem Restaurant darf es weiterhin offenhalten. Hier werden die ganzen Klassiker der Francescana-Küche serviert und Andrea Moser und der verantwortliche Sommelier der Osteria Francescana stimmten im Voraus Gerichte und Weine aufeinander ab.

Neun Gerichte trafen auf neun Weine, alles Kalterersee der Kellerei Kaltern. Dabei zeigten sich die Kalterersee in Bestform und passten hervorragend zu den komplexen Gerichten Botturas. Hier einige Highlights und Überraschungen: Die Kombination von Merluzzo Mare Nostrum (Stockfisch) und Into the Wood, ein Kalterersee den Andrea Moser ins kleine Holzfass legt, war wirklich erstaunlich, ein feines Spiel der Sinne. Auch Botturas Interpretation von Pasta e Fagioli und der Leuchtenberg 2019 ergaben eine hervorragende Kombination, ebenso die Cinque Stagionature del Parmigiano und der Kalterersee Pfarrhof 2014 oder Parte croccante della Lasagna und Kalterersee Quintessenz 2019.

Einzig zu Rossini Camouflage zeigte sich der Vernatsch etwas zu schwach. Das passte dann der Cabernet Kunststück 2015 dafür hervorragend. Am Ende war es ein grandioser Nachmittag, der einmal mehr die Vielseitigkeit des Kalterersee und des Südtiroler Vernatsch insgesamt zeigt. Und wer weiß: vielleicht steht ja in Zukunft auch ein Kalterersee auf der Weinkarte der Osteria Francescana!

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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