Juan Amador © Lukas Ilgner / Lissabon im Hintergrund © Shutterstock

Juan Amador eröffnet ein Hotel in Lissabon

Falstaff exklusiv: Der Spitzenkoch will in einem historischen Palast eine Luxusherberge mit zwei Restaurants und einer Rooftop-Bar etablieren.

Juan Amador muss man nicht näher vorstellen. Der international anerkannte Spitzenkoch ist Sohn spanischer Gastarbeiter und wuchs in Schwaben auf. In seiner Karriere arbeitete er sich konsequent nach oben und verhalf verschiedenen Betrieben von Sylt bis Aschaffenburg zu Michelin-Sternen. Den vorläufigen Zenit erreichte er mit seinem eigenen Restaurant »Amador« in Langen bei Frankfurt, wo er 2008 mit der Höchstwertung von drei Sternen geadelt wurde. Es folgten Höhen und Tiefen, Eröffnungen von Restaurants in Deutschland (u.a. wieder mit drei Sternen) und in Asien und schließlich auch in Wien, wohin er seinen Lebensmittelpunkt verlegt hat. Hier arbeitet er mit einem Mann zusammen, den man für die meisten Leser dann doch näher vorstellen sollte: Gebhard Schachermayer.

Vom Faaker See an die Algarve

Schachermayer ist Sohn einer Kärntner Gastronomen- und Hoteliersfamilie und hat seine ersten kulinarischen Sporen am Arlberg verdient. In den Sommersaisonen verschlug es ihn an die portugiesische Algarve zu Dieter Koschina in die Vila Joya. Dort konnte er nicht nur seine kulinarischen Kenntnisse verfeinern, sondern entwickelte auch seine Liebe zu Portugal. In dem west-iberischen Land stieg er vom Praktikanten zum Hoteldirektor der Vila Joya auf, danach wurde er in Lissabon sesshaft, wo er ein innovatives Marktstandkonzept umsetzte. Doch dann traf er mit Amador zusammen und baute mit ihm »Amadors Wirtshaus und Greißlerei« in Wien auf.

Juan Amador, Gebhard Schachermayer und Fritz Wieninger vor der Eröffnung von »Amadors Wirtshaus & Greißlerei« in Wien Döbling.
© Falstaff/Degen
Juan Amador, Gebhard Schachermayer und Fritz Wieninger vor der Eröffnung von »Amadors Wirtshaus & Greißlerei« in Wien Döbling.

Von Wien nach Lissabon

Doch Schachermayer gab seine Kontakte in Lissabon ebenso wenig auf wie seine dortige Wohnung und wurde von saudischen Investoren aus der Hotelbranche wegen eines geplanten Projekts kontaktiert. Dann schlossen sich einige Kreise und aus einem historischen Palast soll nun ein Luxus-Hotel mit 40 Zimmern und drei gastronomischen Units werden: Zwei Restaurants und eine Rooftop-Bar. Amador zeigt sich im Gespräch mit Falstaff voller Tatendrang und Vorfreude über sein erstes Hotel:

»Ein Restaurant wird casual konzipiert, das andere soll Fine Dining auf höchstem Niveau bieten. Mit einem Chef's Table wo die Gäste ganz nahe am Geschehen dran sind und unterhalten werden.«
Juan Amador

»Blue Gin«-Bar

Das historische Gebäude wird gerade komplett entkernt und ist in Lissabon als »der blaue Palast« bekannt. Zuletzt beherbergte es die Blaulicht-Organisationen Feuerwehr und Polizei. Amador und Schachermayer erzählen mit spitzbübischer Freude, dass sie das Thema blau weiter spielen wollen. Und zwar in erster Linie in Form einer »Blue Gin«-Bar, die dem Spirit von Hans Reisetbauer gewidmet und auf der Dachterrasse untergebracht werden soll. Die Eröffnung des Fine Dining-Konzepts ist für Juni 2018 geplant, das komplette Ensemble soll im September fertig sein.

Boom-Stadt Lissabon

Gebhard Schachermayer schwärmt vom Lebensgefühl in Lissabon und berichtet von der Aufbruchsstimmung in der Stadt. Auch die Gastronomie entwickelt sich rasant und soll durch Restaurantprojekte von Spitzenköchen wie Martin Berasategui oder Alain Ducasse noch weiter aufgewertet werden. Natürlich will auch Juan Amador seinen Beitrag dazu leisten.

»Die Iberer bezeichnen Lissabon als das neue Barcelona.«
Gebhard Schachermayer

Weitere Projekte

Juan Amador strotzt Tatendrang und erzählt von weiteren Projekten, die er mit seinem Kernteam umsetzen will. Nach dem Abgang von Sören Herzig vertraut der Wahl-Wiener – der seinen Lebensmittelpunkt in der Donaumetropole behalten will – auf seine zwei hochtalentierten Köche David Fleckinger und Oliver Drug. Im Sommer wird es wieder ein Amador-Gastspiel am Dietrichsteinerhof am Faaker See geben und auch in Wien sind Änderungen geplant. Doch dazu später.

Bernhard Degen
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