Italiens kulinarischer Geheimtipp
© Regione Abruzzo

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Am Küstenabschnitt der Abruzzen, zwischen den Gemeinden Ortona und Vasto gelegen, befindet sich die Trabocchi-Küste. Ein Wechsel aus Steilküsten, Kiesbuchten und Vorgebirgen am Meer, die der Region ihren besonderen Charme verleihen. Ihren Namen hat die Küste von den über dem Meer schwebenden antiken Fischerhütten, den Trabocchi. Heute sind die meisten Trabocchi in Restaurants umgewandelt, in denen die typischen Meeresfrüchteküche-Gerichte der Abruzzen genossen werden können. Derzeit gibt es etwa dreißig solcher Hütten entlang der Küste. Neben dem eigentlichen Charme dieser archaischen Pfahlbauten bietet die Costa dei Trabocchi auch eine Reihe anderer Attraktionen.
Dazu zählen Naturschutzgebiete mit mediterranem Charme und einige der wenigen Küstenwälder, die es in Italien noch gibt. Aber auch eine imposante Benediktinerabtei und Dünenlandschaften mit außergewöhnlichen Aussichtspunkten hat die Region zu bieten. Außerdem ist die Küste Teil von »Bike the Coast«, einem 130km langen Rad- und Fußgängerwegs, der entlang der gesamten Küste der Abruzzen verläuft. Auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke gebaut, windet sich die gesamte Strecke entlang des Meeres und überzeugt durch die Schönheit der Landschaft. Entspannung und Natur pur versprechen auch die vielfältigen Strände der Küste: wildromantisch und naturbelassen oder familientauglich ausgestattet, garantieren sie Badespaß für alle Geschmäcker.
Wer davon nicht überzeugt ist, den überzeugen die kulinarischen Höhepunkte der Region: In den Trabocchi werden fantastische regionale Spezialitäten serviert, für die allein sich ein Urlaub an der Trabocchi-Küste lohnt.
- Scapece
- Orangenmarmelade
- Brodetto
- Cerasuolo di Abruzzo
- Regionales Olivenöl
1. Scapece
Scapece ist eine für die Küste von Vasto typische Methode der Fischkonservierung. Das Rezept wird von Generation zu Generation weitergegeben. Feinschmecker bevorzugen Scapene aus Rochen, aber auch andere Fische mit hohem Fettgehalt – insbesondere Makrelen – werden für das Gericht verwendet. Der frische Fisch wird verarbeitet und in nativem Olivenöl gebraten. Anschließend wird er abgetropft, gekühlt und in eine Soße aus Essig und Safran getaucht, die ihm seine charakteristische goldene Farbe verleiht. Traditionell wird der Fisch dann in Holzfässern oder in moderneren Stahlbehältern gelagert. Scapene ist auf allen Speisekarten gehobener Fischrestaurants in den Abruzzen zu finden.
2. Zitrusfrüchte
Typisch für die Region ist auch der Anbau von Zitrusfrüchten. Bekannt dafür sind vor allem die Gemeinden Ortona und Fossacesia. Neben unterschiedlichen Orangensorten werden auch Mandarinen und Zitronen mit verschiedenen Sorten mediterranen Ursprungs verwendet.
Der Anbau von Zitrusfrüchten hat dort eine lange Tradition. Heute ermöglichen einige kleine Restflächen einen exklusiven lokalen Handel, der in verschiedenen Formen betrieben wird. Die Orangen werden vor allem zu ausgezeichneten Konfitüren oder Destillaten verarbeitet, mit den Zitronen werden vorwiegend aromatisierte Öle produziert.
3. Fischeintopf/ Brodetto
Alle Fischliebhaber sollten bei einem Besuch an der Küste unbedingt eine der schmackhaften Fischsuppen probieren. Bis heute streiten sich einige Gemeinden um den Titel der Besten »Brodetto«; von allen Variationen gilt der »Brodetto alla Vastese« als die am meisten anerkannte und geschätzte Version. Das Gericht lockt jährlich zahllose Touristen und Feinschmecker an die Costa d'Oro.
Der Eintopf ist eigentlich ein Sinnbild der armen Fischküche, denn früher wurde er direkt an Bord aus den unverkauften Fischresten zubereitet. Mittlerweile gilt er aber als ein Gourmetgericht aus verschiedensten Fischsorten direkt aus der Adria. In einem großen Topf werden bis zu sechs verschiedene Fischsorten mit Tomatensugo, Wasser, nativem Olivenöl, Petersilie, Knoblauch, Salz, süßem Pfeffer und scharfer Chili gekocht. Einzigartig ist, dass bei diesem Fischeintopf der Fisch im Ganzen gekocht wird. Der Eintopf muss heiß und am besten direkt vor den Gästen zubereitet werden, damit sie nicht nur den Geschmack, sondern auch den einzigartigen Geruch genießen können.
4. Weine

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Italien ist bekannt für seinen Wein und so hat auch die Costa dei Trabocchi, wie das gesamte Gebiet der Abruzzen, Weine und Öle von bester Qualität zu bieten. Der Montepulciano d'Abruzzo ist der König unter den Rebsorten der regionalen Kellerwirtschaft, auf ihn entfallen mehr als 80 % aller dort erzeugten DOC- und DOCG-Weine. Der Cerasuolo d'Abruzzo muss mindestens 85% dieser Rebsorte beinhalten. Er ist der historisch bekannteste Wein der Region. In einem Land der Rotweine konnte im Laufe der Zeit die Produktion schließlich auch auf lohnende Weißweine erweitert werden, indem sie autochthone Rebsorten wie Trebbiano d'Abruzzo, Pecorino, Montonico, Cococciola und Passerina angebaut werden.
5. Öle
Was den Olivenanbau betrifft, so befindet sich der Großteil im Hügelgebiet in der Provinz Chieti, wo das hochwertige Colline Teatine D.O.P hergestellt wird. Der Blick von der Abbazia di San Giovanni in Venere auf die Olivenhaine, die sich entlang des zum Meer hinabfallenden Bergrückens erstrecken, ist bezaubernd schön. Das in die Unterzonen Frentana und Vastese eingeteilte native Olivenöl wird hauptsächlich aus den beiden am weitest verbreiteten Sorten Gentile di Chieti und Leccino hergestellt. Das Olivenöl ist das wahre grüne Gold der Abruzzen, das den delikaten Geschmack des adriatischen Fischs unterstreicht, ohne ihn zu verändern.
Mehr Infos
Weitere Informationen finden Sie unter italia.it und abruzzoturismo.it.