Ostrowski macht Urlaub auf der Alm – aber eben nicht nur da.

Ostrowski macht Urlaub auf der Alm – aber eben nicht nur da.
© ServusTV / Manuel Seeger

Interview: Michael Ostrowski im Urlaubsfieber

Schauspieler, Drehbuchautor und Moderator Michael Ostrowski aka. Michael Stockinger fühlt in seiner neuen Sendung »Ostrowski macht Urlaub« der österreichischen Heimat auf den Zahn. Ein Gespräch über Urlaub vor der eigenen Haustür.

Urlaub in Österreichfür viele Menschen ein Traum, in der Heimat aber doch immer wieder unterschätzt. Das dachte sich wohl auch Multitalent Michael Ostrowski, der kurzerhand zum Reisejournalisten umschulte und für den Fernsehsender »Servus TV« auf Reisen ging. Von der Kur auf die Alm und dann an den See. Österreichischer Urlaub in drei Akten. Ein Gespräch über Kindheitserinnerungen, das »Meer des kleinen Mannes« und Ideen für neue Folgen.

Am Wörthersee schwelgte Ostrowski in Kindheitserinnerungen.
© ServusTV / Matthias Horngacher
Am Wörthersee schwelgte Ostrowski in Kindheitserinnerungen.

Falstaff: Sie sind Schauspieler, Drehbuchautor und Moderator – jetzt auch Reise-Journalist?
Michael Ostrowski: Ja, ich bin irgendwie alles und nichts, herrlich. Ich hab kein Vorbild für das, was ich mache und die totale Freiheit in der Umsetzung. Und ein super Team.

Sich beim Urlaub machen einfach filmen lassen. Kann man sagen, das war der bisher schönste Job ihres Lebens?
Ich wurde gefragt, was ich gerne machen würde und hab gesagt, ich tät gerne in Österreich Urlaub machen und schauen, was passiert. Und Servus TV war damit einverstanden. Aber in Wahrheit sind das natürlich sehr anstrengende Dreharbeiten. Es wird viel improvisiert und man trifft viele Entscheidungen im Moment, das erfordert eine große Aufmerksamkeit von allen Teammitgliedern. Nach der Drehwoche sind alle fix und fertig.

Natürlich durfte in Velden auch die »Fête Blanche« nicht fehlen.
© ServusTV / Matthias Horngacher
Natürlich durfte in Velden auch die »Fête Blanche« nicht fehlen.

Kur, Alm und See. Urlaub in Österreich in drei Folgen. Wo hat es Ihnen am besten gefallen?
Ich mag generell die Seen sehr gern. Das Meer des kleinen Mannes. Keine langen Autofahrten, keine Staus, keine Quallen. Aber auf der Alm ist es schon auch grandios. Dort wachsen Kräuter, die man von der Wiese wegessen kann, wie ich gelernt hab, und Schwammerl gibt's, top! Ja, und die Kur war eine absolut positive Überraschung. Ich kann mich da schwer entscheiden.

Und wo dürfen sich die Zuseher:innen auf die eine oder andere Panne freuen?
In unserm Format geht's auch darum, uns selbst und die Zuseher:innen zu überraschen. Wir haben zwar einen groben Ablauf, aber wir schauen gern, was passiert und reagieren dann drauf. Wenn alles so laufen würde, wie wir uns das vorgestellt haben, wäre es vermutlich fad. Daher sind Pannen in gewisser Art sogar hilfreich. Aber wir haben schon auch eine Drohne verloren auf der Alm, so war's nicht. Die hat die Talfahrt verweigert und sich dazu entschieden, in der Einsamkeit einer Bergschlucht zu landen und dort zu bleiben.

Auf der Hütte wurde ordentlich eingeschürt.
© ServusTV / Manuel Seeger
Auf der Hütte wurde ordentlich eingeschürt.

Was macht für sie »Urlaub daheim« aus und welche Rolle spielen dabei Kindheitserinnerungen?
Urlaube waren immer wichtig als Kind, weil man da neue Eindrücke gesammelt hat, weil man sich in einem ungewohnten Umfeld orientieren musste, weil man Menschen kennengelernt hat, die man sonst nie getroffen hätte. Man lernt auch, sein eigenes Land besser zu verstehen. Es gibt nicht nur die Obersteirer, sondern auch die Kärntner und die Salzburger und die Oberösterreicher und so weiter. Alle haben ihren eigenen Boscher. Eine große Erkenntnis.

Sie waren früher oft campen, wie machen Sie heute am liebsten Urlaub?
Ich hab irgendwann den Interrail-Rucksack weggehaut, weil ich so viele Jahre damit unterwegs war und was anderes wollte. Aber ich will diese Urlaube nicht missen, sie waren sehr prägend. Jetzt fahr ich nur mehr in All-inclusive-5-Sterne-Clubs mit livrierten Kellnern und Valet Parking.

Und wo?
Sag ich nicht, sonst fahren alle dorthin... Okay, nein, also das war alles geschwindelt. Ich fahr nirgends hin, weil ich eigentlich durchhackl den ganzen Sommer. Das ist die bittere Wahrheit.

Auf Kur hielt es Ostrowski nur eine Folge aus.
© ServusTV / Neulandfilm
Auf Kur hielt es Ostrowski nur eine Folge aus.

Nochmal zurück zur Sendung: Wie kamen Sie auf die Idee und was möchten Sie mit der Serie vermitteln?
Ich will eigentlich nichts vermitteln. Ich will eine unterhaltsame, lustige Sendung machen, in der ich interessante Leute treffe, die mir was zu erzählen haben. Ich lass mich treiben und schau, was passiert, so wie ich sonst auch gerne Urlaub mache. Und dann will ich halt meinen speziellen Blick auf die Dinge zeigen. Das kann durchaus auch tiefgründig sein, muss aber nicht. Und ich finde es sehr wichtig, dass das Format auch filmisch und gestalterisch spannend ist und immer überraschend bleibt.

In drei Folgen haben Sie ein sehr breites Spektrum der Urlaubs-Möglichkeiten in Österreich abgedeckt. Aber es gibt ja noch deutlich mehr zu entdecken – planen Sie deshalb bereits weitere Folgen?
Ich würde sehr gerne einmal in einem All-inclusive-5-Sterne-Club mit livrierten Kellnern und Valet Parking drehen. Oder doch auf einem Campingplatz? So schwierig...

Wenn das keine guten Zukunftsaussichten sind. Alle bisherigen Folgen von »Ostrowski macht Urlaub« finden Sie hier

Felix Moßmeier
Felix Moßmeier
Digitalredakteur
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