Im zweiten Versuch: Grand Hotel Heiligendamm verkauft

Wenige Tage, nachdem der Verkauf der Luxus-Herberge geplatzt war, schlug nun Wirtschaftsprüfer Paul Morzynski zu.

Das Grand Hotel Heiligendamm in Mecklenburg hat eine turbulente Woche hinter sich. Erst am Dienstag war der seit Wochen vorbereitete Verkauf an eine Berliner Investorengruppe geplatzt, nur wenige Stunden später fand sich aber doch noch ein Käufer für die Luxus-Herberge: Wirtschaftsprüfer Paul Morzynski aus Hannover kaufte die traditionsreiche, aber insolvente Immobilie an der Ostsee.

Bleibt alles anders
Morzynsk, der auch Aufsichtsratschef der Halloren Schokoladenfabrik in Halle und am Kühlungsborner Hotel Upstalsboom beteiligt ist, beabsichtigt, den Betrieb mit dem bestehenden Management und Personal fortzuführen und auch das Luxuskonzept beizubehalten. Änderungen sind aber dringend nötig. Das Grand Hotel Heiligendamm leidet seit seiner Eröffnung 2003 unter der zu geringen Auslastung. Auch die Ausrichtung des G8-Gipfels 2007 konnte daran nur wenig ändern. 2012 musste das Hotel Insolvenz anmelden, Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum übernahm.

Dessen erster Verkaufsversuch an eine Berliner Investorengruppe scheiterte, nachdem angeblich eine Deadline zur Überweisung des Kaufpreises - kolportiert wurden 30 Millionen Euro - ohne Geldfluss verstrichen war. Die Resort Heiligendamm GmbH & Co KG, eine gemeinsame Gründung der Berliner Beratungs- und Immobilienfirma Palladio AG und der Investitionsgesellschaft De & De Holding GmbH überlegt wegen des geplatzten Verkaufs rechtliche Schritte einzuleiten.

In den Schlagzeilen
Nach der Präsentation Ende Mai waren die Investoren nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Damals meinte ein Sprecher von Palladio, dass türkische Geldgeber hinter der Investorengruppe stünden. Anfang Juli gab es große Aufregung um die potentiellen Käufer, weil deren Büro- und Wohnräume durchsucht wurden. Die Rostocker Staatsanwaltschaft soll Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges gegen sechs am Hotelkauf beteiligte Personen eingeleitet haben. Darunter soll auch ein Berliner Notar sein: Dieser soll den Käufern eine falsche Finanzierungsbestätigung ausgestellt haben.

Mehr Infos:
www.grandhotel-heiligendamm.de

(sb)

Sascha Bunda
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