Vitus Winkler, Jahrgang 1983, gilt als einer der Shooting-Stars der modernen österreichischen Küche.

Vitus Winkler, Jahrgang 1983, gilt als einer der Shooting-Stars der modernen österreichischen Küche.
© Mario Stockhausen

»Ich liebe Veränderungen und das Verlassen der Komfort Zone«

Vitus Winkler, Chef des »Sonnhof, im Interview über sein »Kräuterreich«, was ihn erdet und der Seele gut tut, welches Gericht man sich bei ihm nicht entgehen lassen sollte und wie er mit den aktuellen Herausforderungen umgeht.

Falstaff: Wodurch wurde die Liebe zum Kochen bei Ihnen eigentlich entfacht?

Winkler: Die Liebe zum Kochen wurde maßgeblich durch meine Mutter Rosemarie Winkler entfacht, die mich schon als kleiner Junge auf den Rücken gebunden mit in die Sonnhof-Küche nahm. Die herrlichen Dämpfe und Düfte in ihrer Küche damals eröffneten mir eine Welt, die mich von der Weite träumen ließ. Ein köstlich riechendes Fantasieland, in das ich jeden Tag aufs Neue reise und das mich bis heute prägt.

Falstaff: Wofür steht Ihr Kräuterreich eigentlich?

Winkler: In meinem Kräuterreich wird die Natur zur Kultur. Mein Gourmetrestaurant Kräuterreich steht für Innovation, Leidenschaft, Kreativität und Ehrlichkeit und diese Werte spiegeln sich sowohl in den einzelnen Gerichten als auch in unserem Gourmetrestaurant und Hotel wider.

Falstaff: Welche Veränderungen und Neuheiten hält die Zukunft bei Ihnen bereit?

Winkler: Wir entwickeln uns ständig weiter, das ist mein Antrieb. Ich liebe Veränderungen und das Verlassen der Komfort Zone. So entsteht Weiterentwicklung und ganz viel Inspiration für Neues.

Falstaff: Wie ist die Küchenlinie aktuell gestaltet und was haben Sie alles auf der Agenda?

Winkler: Meine Küchenlinie ist die Alpine Avantgarde und ich sehe mich als Vorreiter, neue Lebensmittel in der Natur zu finden oder alte vergessene Lebensmittel wie Kräuter oder Wildkräuter populärer zu machen und auf die Wirkung hinzuweisen. Die Verarbeitung dieser Lebensmittel erdet uns wieder und tut unserer Seele gut. Eine wertvolle Zutat ist Medizin für den Körper, Inspiration für den Geist und Balsam für die Seele.

Falstaff: Wie begegnen Sie den aktuellen Herausforderungen?

Winkler: Natürlich müssen auch wir die Teuerung der Energiekosten und Lebensmittel aus Gründen der Wirtschaftlichkeit berücksichtigen, jedoch steht bei unserem Handeln immer der Gast und sein kulinarisches Erlebnis im Mittelpunkt. Wir wollen unseren Gästen ein kulinarisches Erlebnis bieten, von dem sie noch lange zehren können.

Falstaff: Was schätzt der Gast besonders an Ihrem Restaurant?

Winkler: Unsere Gäste schätzen sehr die persönliche Note in unserem Gourmetrestaurant, die man einfach spürt. Sie können Kraft tanken und sich durch meine Küche inspirieren lassen. Mit meinen Gerichten will ich Körper, Geist und Seele ansprechen.

Falstaff: Was sollte man bei Ihnen unbedingt bestellen?

Winkler: »Gipfelstein« oder »Waldboden« sind zwei Gerichte, die unsere Gäste sehr lieben. Vielleicht liegt es an den speziellen Wildkräutern, denen erdende Eigenschaften zugesagt werden, die ich in beiden Gerichten verwende.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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