Robert Huth und Reinhard Hanusch in ihrem neuen »Mama und der Bulle«.

Robert Huth und Reinhard Hanusch in ihrem neuen »Mama und der Bulle«.
© Lukas Ilgner

Huth und Hanusch über die Konzeptgastronomie

Zwei eingefleischte Gastro-Junkies beweisen, dass die Branche die beste ist, in der man arbeiten kann.

Robert Huth und Reinhard Hanusch über Konzeptgastronomie, dem Mut zur Veränderung und dem Wissen, um die eigenen Schwächen, die eigentlich keine sind.
Neun gemeinsame Projekte in acht Jahren haben der Vollblutgastronom Robert Huth und Reinhard Hanusch, Geschäftsführer Lohberger Küchen Competence Center GmbH, zusammen in Wien bereits umgesetzt. Huth landet als Quereinsteiger einen Coup nach dem anderen. »Als wir mit der Gastwirtschaft starteten, hat sich kein Partner wirklich für uns interessiert. Wir wurden anfangs in der Branche belächelt.«
Dabei setzte Huth von Beginn an auf Konzeptgastronomie. Warum? »Ganz einfach, weil wir es nicht anders können. Wir haben die Aufgabe, Geschichten zu erzählen und diese müssen wir richtig gut erzählen, damit uns jemand zuhört. Die Küche ist mittlerweile Bestandteil der Geschichte«, so Huth. »Nicht jeder Gast unterhält sich gut. Daher schaut er sich um. Hier muss man ganz klar ansetzen, er muss unterhalte werden und das eben bis ins kleinste Detail.« Branding, Design, Leuchtschriften, die außergewöhnlichen Huth-Steakmesser, Servietten, Bierkrüge bis hin zur Juke Box, die im »Mama und der Bulle« ausschließlich Songs mit »Mama« abspielt und ein offener 1.000 Grad-Grill. Für Hanusch ist eben diese Geschichte für die Planung bedeutend: »Erzählen Sie uns Ihre Geschichte, dann planen wir Ihre Küche.«

Die beiden Gastronomen tauschen sich ständig mit neuen Ideen und Inspirationen aus. 
© Lukas Ilgner
Die beiden Gastronomen tauschen sich ständig mit neuen Ideen und Inspirationen aus. 

Dienstleistung

Seit 2011 hat Huth Lohberger als Partner an seiner Seite und das aus gutem Grund: »Lohberger war der erste Partner, der einfach genial war«, erzählt Robert Huth und setzt fort: »Natürlich ist der Preis wichtig, aber es geht um mehr. Der Servicefaktor und die Größe des Unternehmens, damit einhergehend die damit verbundenen Möglichkeiten, bringen uns weiter.« Hanusch wirft ein: »Genauso wie die Gastronomiesind auch wir Dienstleister. In Partnerschaften muss man sich immer wieder neu beweisen. Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, dass alles von selbst läuft, nur weil man sich kennt. Die Pflege der Beziehung und die Sorgfalt nach wie vor genau wahrzunehmen wohin die Reise gehen soll, sind für eine Partnerschaft unerlässlich. Und dazu gehört auch die Fähigkeit Kritik anzunehmen.«

»Wenn du von der Gastronomie leben willst, dann hat falscher stolz keinen Platz. Wir setzen Konzepte nicht für uns, sondern unserer Zielgruppe um.« 
Robert Huth, Gastronom

Im »Mama und der Bulle« wurde ein 1.000 Grad Grill in Szene gesetzt.
© Helge Kirchberger
Im »Mama und der Bulle« wurde ein 1.000 Grad Grill in Szene gesetzt.

Konzeptgastronomie

»Wir leben eine systematisierte Gastronomie. Auch bei wenig Auslastung können wir mit reduziertem Personal die gleiche Leistung bringen«, erzählt Huth. »Wir entwickeln Konzepte, die auf Vollauslastung konzipiert sind, allerdings auch mit einer geringeren sehr gut funktionieren.« Es braucht Mut zur Veränderung. »Es geht nicht darum, was dir gut gefällt, sondern was dem Gast gut gefällt«, sinniert Huth. »Und dabei macht Lohberger aus einer guten Idee noch eine bessere.« Sein Streben ist es nicht, der Beste zu sein, sondern der Konstanteste. »Denn du gehst dort essen, wo die Qualität konstant ist.«

Der Grill im »Mama und der Bulle«.
© Helge Kirchberger
Der Grill im »Mama und der Bulle«.

Wenn Schwachen zu Stärken werden

»Wir sind keine top-ausgebildeten Gastronomen«, sagt Huth und weiß, wie man diese Schwäche zu einer Stärke umwandelt: »Wir haben beispielsweise Flüchtlingen die Möglichkeit gegeben als Abwäscher zu starten. Wir haben sie dann auf unsere Bedürfnisse hin ausgebildet. Mittlerweile sind diese in guten Positionen bei uns tätig.« Dabei sind faire Arbeitsbedingungen und eine überdurchschnittlich gute Entlohnung für Huth selbstverständlich. Vertrauen Huth hat innerhalb von zehn Monaten sensationelle drei Eröffnungen umgesetzt: »Das ist nur möglich, weil wir Partner wie Lohberger haben, die uns unterstützen.« Die Wahl eines Partners kann entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sein. Hanusch sieht die Sicht des Kunden: »Es ist schwer, Angebote zu vergleichen, schlussendlich basiert die Entscheidung auf Vertrauen und auch auf der Chemie.«

Facts & Figures

Konzeptgastronomie: Zusammen setzten Robert Huth und Lohberger die Projekte »Eatalico«, »Haus der Musik«, »Stadtkrug«, »Huth da Moritz«, »Rinderwahn«, »Eatalico 2«, »Rinderwahn am Naschmarkt«, »Rinderwahn Schellinggasse« und »Mama und der Bulle« um. Die systematisierte Gastronomie erlaubt Küchenplanungen, die bis auf bestimmte Individualisierungen und Anordnungen ident sind. Ein klarer Vorteil für die Ausführenden und die Mitarbeiter im Unternehmen.

Info
Lohberger Küchen Competence
Center GmbH
Landstraße 19, 5231 Schalchen
+43 7742 52110
office@lohberger.com
www.lohberger.com

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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