Hotelpreise im Süden Deutschlands steigen

Während Übernachtungen im Norden des Landes immer weniger kosten, wird der Süden teurer. Auch weltweit lässt sich ein Preisanstieg bei Hotels beobachten.

Der Norden und der Süden Deutschlands könnten in puncto Zimmerpreis kaum unterschiedlicher sein: Im zweiten Quartal 2012 zeigt sich laut dem Hotelportal HRS bezüglich der Hotelpreisentwicklung ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Im Süden der Republik stiegen die Zimmerraten zwischen April und Juni 2012 merklich, wohingegen die Preise im Norden - mit Ausnahme von Hamburg - zurückgingen. In Dresden und Hannover fielen die Preise für eine Übernachtung gar um fast fünf Prozent und bewegen sich damit zwischen 84 und 89 Euro. Auch Übernachtungen in Berlin und Nürnberg bleiben günstig. Die Metropolen München und Frankfurt am Main hingegen verzeichnen einen drastischen Anstieg der Hotelpreise: Beide durchbrachen die 100-Euro-Schwelle mit einer Preisentwicklung von plus 11,83 Prozent in Frankfurt am Main und stolzen 13,46 Prozent in München. Die bayrische Haupstadt führt damit die Preisliste mit durchschnittlich 108,75 Euro pro Nacht an. In Hamburg, dem Ausreißer im Norden, zahlt man ebenfalls knapp über 100 Euro pro Nacht. Großveranstaltungen wie das Champions League Finale dürften dafür gesorgt haben, dass die Nachfrage nach Hotelzimmern und somit der Preis stiegen.

Stärkster europaweiter Preisanstieg in skandinavischen Hauptstädten
Europas Metropolen profitieren vom Trend zu Städtereisen: Wien, Prag, Paris und London bleiben besonders beliebte Destinationen, was sich auf die Übernachtungspreise auswirkt. Im Gegensatz zu Wien, wo die Zimmerraten mit rund 99 Euro pro Nacht um 1,3 Prozent nachgaben, erhöhten Hotels in London, Paris und Prag ihre Preise um vier bis zu sieben Prozent. Überholt werden sie dabei von Stockholm und Helsinki, deren Übernachtungspreise im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 um 8,78 bzw. um 11,34 Prozent zunahmen. Durchschnittlich muss man sich eine Nacht in Stockholm 131,50 und in Helsinki 126,56 Euro kosten lassen. Noch teurer übernachten muss man in Moskau, das mit etwas 151 Euro pro Nacht und Zimmer die europäische Liste anführt. Wie schon im ersten Quartal 2012 platziert sich die russische Hauptstadt nur kanpp vor Zürich mit rund 150 Euro. Am billigsten logiert man trotz minimalem Preisanstieg in Budapest und Prag um ungefähr 70 bzw. 73 Euro.

New York: Die teuerste Hotelstadt weltweit
Das zweite Quartal 2012 bringt außerhalb Europas einen ausschließlichen Anstieg der Hotelpreise. Für die starke Verteuerung sind vielerorts die weltweit wachsende Nachfrage durch Geschäftsreisen sowie der schwache Euro-Kurs verantwortlich. In vielen der von HRS untersuchten Städten stiegen die Zimmerpreise sogar zweistellig. Die Fukushima-Katastrophe und schrumpfende Besucherzahlen führten in Tokio zum größten Preissprung gegenüber dem zweiten Quartal 2011. Gästen der japanischen Hauptstadt wurden im zweiten Quartal 2012 durchschnittlich 130 Euro pro Nacht verrechnet - 49 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal.

Positive Entwicklungen führten zu einer Preissteigerung in Rio de Janeiro: Das starke Wirtschaftswachstum und die für die Fußball-WM 2014 verbesserte Infrastruktur hoben die Übernachtungskosten um gut 37 Prozent. Mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 178 Euro liegt die Stadt am Fuße des Zuckerhuts im Ranking der teuersten Hotelstädte weltweit auf Platz zwei hinter New York. In der größten Stadt der USA konnte man im vergangenen Quartal um druchschnittlich 187 Euro übernachten. Am günstigsten bleiben Hotelzimmer in Bangkok und Mexiko Stadt mit ungefähr 54 bzw. 60 Euro pro Nacht.

(wald)

Fotos: Markus Kräft (München) und Michael Klapsing (New YOrk)

Kati Waldhart
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