Hotel Brandenburger Hof verkauft

Daniela Sauter trennt sich nach 22 Jahren von der Berliner Institution. Ab Januar wird daraus ein Dormero Hotel.

Der Brandenburger Hof ist ein Stück Berlin, wie man es nur noch selten findet. Seit 22 Jahren hat Daniela Sauter das 5-Sterne-Stadtpalais mit ihrem Team, angeführt von ihrem Direktor Markus Otto Graf, einzigartig gemacht. Doch es gibt auch ein Leben nach der Arbeit, und so fasste Daniela Sauter vor drei Jahren den Entschluss, Ausschau nach einem geeigneten Nachfolger zu halten. So galt es einerseits, einen adäquaten Betreiber für das Hotel, als auch einen Käufer für die hochwertige Immobilie in unmittelbarer Nähe zum Kurfürstendamm zu finden, der sich mit dem neuen Pächter auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verständigen wollte und konnte.
 
Liebe auf den zweiten Blick
Bereits Anfang 2011 kamen Daniela Sauter und Hans Rudolf Wöhrl (Tetris Grundbesitz GmbH & Co. KG) zum ersten Mal ins Gespräch. Hinsichtlich der Immobilie wäre man sich schnell einig geworden, es scheiterte aber an dem Hotelkonzept, welches von der Gold Inn AG angeboten worden war. Daniela Sauter ließ sich davon nicht beirren, führte das Hotel innovativ weiter, investierte und behauptete ihre einzigartige Position am Berliner Hotelmarkt. Es gab in den Folgemonaten Gespräche mit Hoteliers und Investoren, aber bei keinem Konzept konnte sie eine echte Vision erkennen. Das änderte sich jetzt, als Hans Rudolf Wöhrl erneut auf sie zukam und anbot, die Betriebsgesellschaft durch die Dormero Hotel & Resort GmbH zu übernehmen und damit die Zukunft dieses Hauses in die Hände seines Sohnes Marcus Wöhrl (Vorstand und Gesellschafter der Dormero AG) zu legen. Damit war für Daniela Sauter die Perspektive für ihr Lebenswerk eröffnet, und es dauerte nur wenige Wochen, bis die Verträge unterschrieben waren.

Kein leichter Abschied
Für den Brandenburger Hof fängt somit ein neues Kapitel an: Ab Januar 2014 reiht er sich als 8. Dormero Hotel in Deutschland ein. »Natürlich fällt es mir nicht leicht, Abschied zu nehmen«, meinte Sauter: »es sind nun einmal 22 Jahre Brandenburger Hof, die meinen Lebensrhythmus bestimmten. Aber jetzt freue ich mich von Herzen, in Marcus Wöhrl einen jungen, dynamischen Unternehmer als Nachfolger gefunden zu haben. Ich war selbst in seinem Alter, als mir mein Vater diese Aufgabe übertragen hat und kenne daher die Hürden, aber auch die zahlreichen Chancen, die mit einem solchen Generationswechsel verbunden sind. Marcus Wöhrl wird seine eigenen Ideen umsetzen, und sicherlich werden einige davon von meinem bisherigen Weg abweichen. Aber das muss so sein, denn nichts ist so beständig wie der Wandel. So gut ich kann, werde ich ihn bei der Integration des Brandenburger Hof in die Dormero-Gruppe unterstützen. Auf jeden Fall bin ich sehr glücklich, dass nicht ein anonymer Großkonzern mein Hotel adoptiert, sondern dass es sein neues Zuhause im Schoße einer deutschen Unternehmerfamilie findet.«
 
Marcus Wöhrl meinte über seine neue Aufgabe: »Unser Ziel ist es, den Brandenburger Hof als das Berliner Dormero Hotel einem jüngeren Publikum zu öffnen und das Haus Geschäftsreisenden mit einem modernen und urbanen Lifestyle erlebbar zu machen. Natürlich werden wir auf so manch traditionelle Hotelabläufe verzichten, Hemmschwellen abbauen und technische Innovationen in den Zimmern einführen. Dies wird sich auch in einem gelockerten und gleichzeitig vielseitigeren Gastronomieangebot widerspiegeln. Insbesondere auf die Bar im Hofgarten des Hauses wollen wir ein Auge werfen – vielleicht wird sie bald unser neuer Berliner Hotspot.
 
»Als vor knapp zwei Jahren die Verhandlungen ins Stocken gerieten, war ich sehr traurig«, resümierte Hans Rudolf Wöhrl: »Der eigentliche Grund dafür war dieses wunderschöne Gebäude, in das ich mich einfach verliebt hatte. Frau Sauter hat in einer einzigartigen Weise aus Alt - Neu gemacht und dabei so viel Wert auf jedes Detail gelegt, dass mir als Immobilienliebhaber das Herz höher geschlagen hat. Doch es war von vorneherein klar, dass ohne eine optimale Lösung für den Hotelbetrieb und seine rund 60 Beschäftigten keine Einigung möglich sein würde. Gar nicht einfach, denn mit 72 Zimmern und Suiten ist dieses Haus eher ein Insidertipp als ein typisches Businesshotel. Insofern bin ich sehr froh, dass mein Sohn Marcus diese Herausforderung annimmt, es als Dormero Hotel zu führen.«

Buchbar sind Zimmer ab sofort über:
www.brandenburger-hof.com
oder
www.dormero.com

(sb)

Sascha Bunda
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