Julian und Lincoln Barnwell tauchten vier Jahre nach dem Schiff. 

Julian und Lincoln Barnwell tauchten vier Jahre nach dem Schiff. 
© University of East Anglia / Norfolk Historic Shipwrecks

Historischer Fund: Englisches Kriegsschiff voller ungeöffneter Weinflaschen

Das Wrack der 1682 gesunkenen »Gloucester« wurde bereits 2007 entdeckt. Nun gibt es erstmals Informationen zur Ladung der archäologischen Sensation.

In der Nordsee vor der Küste Englands wurde das über 300 Jahre alte Wrack eines königlichen Schlachtschiffes entdeckt. Die University of East Anglia teilte am Freitag mit, dass es sich dabei um die 1682 gesunkene »Gloucester« handle, auf der sich zum Zeitpunkt des Unglücks, bei dem 150 bis 200 Menschen starben, auch der spätere König James II befand.

Die Brüder Julian und Lincoln Barnwell tauchten privat vier Jahre nach dem sagenumwobenen Schiff, bis sie es 2007 vor der Küste von Great Yarmouth in Norfolk endlich fanden. Seitdem wurde der Jahrhundert-Fund von der Universität zum Schutz geheim gehalten.

Wein von George Washingtons Vorfahren

Im beschädigten Rumpf des Schiffes wurden Waffen sowie zahlreiche Alltagsgegenstände entdeckt. Darunter auch noch ungeöffnete Weinflaschen. »Eine der Flaschen trägt ein Glassiegel mit dem Wappen der Familie Legge - Vorfahren von George Washington, dem ersten US-Präsidenten. Das Wappen war ein Vorläufer der ›Stars and Stripes‹-Flagge. Einzigartig ist, dass es auch einige ungeöffnete Flaschen gab, in denen sich noch Wein befand, was spannende Möglichkeiten für zukünftige Forschungen bietet«, heißt es auf der Website der Universität.

Den Forschern zufolge handelt es sich um eine archäologische Sensation, wie es sie seit der Hebung des Schiffes »Mary Rose«, das Heinrich VIII. gehörte und 1982 entdeckt wurde, nicht mehr gab. »Die Entdeckung verspricht, unser Verständnis der sozialen, maritimen und politischen Geschichte grundlegend zu verändern«, erklärt Professorin Claire Jowitt von der University of East Anglia.

Ausstellung 2023

Fundstücke aus dem Wrack sollen nächstes Frühjahr im Norwich Castle Museum ausgestellt werden.

Redaktion
Mehr zum Thema